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Bezahlt Monsanto Bauern für Glyphosat-Werbung?

Französische und britische Medien berichten von Landwirten in 8 EU-Staaten, die angeblich von Monsanto für die Verteidigung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat bezahlt wurden. Dabei sollen falsche Bauern-Identitäten geschaffen worden sein. Bayer Crop science verteidigt das Projekt `Freedom to Farm`.

Lesezeit: 3 Minuten

Französische und britische Medien berichten von Landwirten in acht europäischen Staaten, die angeblich von Monsanto für die Verteidigung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat bezahlt werden.


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Ein Sprecher von Bayer CropScience hält dem entgegen: „Das Projekt `Freedom to Farm` wird von einer Koalition von Anwendern und Herstellern von Glyphosat und anderen Pflanzenschutzmitteln unterstützt - einschließlich Monsanto. Viele Landwirten in der EU stehen hinter der Initiative. Ziel sei es, sich den weiteren Zugang zu diesem wichtigen Instrument für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft zu erhalten.“


Die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl verurteilt das Vorgehen von Bayer/Monsanto als Etikettenschwindel und unlauteren Versuch, die Bauernschaft zu unterwandern. Monsanto habe falsche Bauern-Identitäten von Lobby-Unternehmen und PR-Agenturen kreieren lassen, die im Namen der Bauernschaft Glyphosat beim landwirtschaftlichen Einsatz als unbedenklich und gesundheitsunschädlich dargestellt hätten. Dies berichtete die französische Publikation „Nouvel Observateur“ in der vergangenen Woche in Paris.

 

PR-Agentur kreierte angeblich falsche Bauern-Identitäten

Unter der Bezeichnung „agriculture et liberté“ (Landwirtschaft & Freiheit) "Free to Farm" in England, "liberta di Coltivare" in Italien habe sich das irische PR-Unternehmen „Red Flag Consulting“ im Auftrag von Monsanto auf Sozial Media-Plattformen wie Facebook und Twitter als französische Bauern ausgegeben und dort für die Anwendung von Glyphosat geworben. Darüber hinaus seien die falschen Landwirte auch auf landwirtschaftlichen Messen und Ausstellungen aufgetreten. Nach Information der britischen Tageszeitung Independent vom Mittwoch letzter Woche habe Monsanto an die im irischen Dublin ansässige PR-Agentur für diese Aktionen in acht EU-Staaten bis zu 200.000 Euro bezahlt.

 

Bayer sieht eine Koalition aus Anwendern und Herstellern  

„Das Projekt "Freedom to Farm" wird von Red Flag durchgeführt und von einer Koalition von Anwendern und Herstellern von Glyphosat und anderen Pflanzenschutzmitteln, einschließlich Monsanto, unterstützt“, so ein Sprecher von Bayer CropScience gegenüber top agrar. Die Bemühungen würden von Tausenden von Landwirten in verschiedenen europäischen Ländern unterstützt, die sich für den weiteren Zugang zu diesem wichtigen Instrument für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft eingesetzt haben.

 

Über die Zukunft dieses Programms sei noch nicht entschieden. „Der Integrationsprozess von Monsanto innerhalb von Bayer begann gerade nach dem Abschluss der Übernahme Ende August 2018. In diesem Zusammenhang werden alle bestehenden Initiativen innerhalb von Monsanto in den kommenden Monaten überprüft und über deren Fortführung entschieden“, heißt es bei Bayer CropScience.

 

Maria Noichl: „ Monsanto will mit allen Mitteln Glyphosat reinwaschen“

Der Fall mache deutlich, dass Monsanto mit allen Mitteln den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat reinwaschen wolle. „Dabei haben aktuelle Studien deutlich gemacht, dass der Wirkstoff eine Gefahr für Bestäuber ist und nach der Internationalen Agentur für Krebsforschung wahrscheinlich krebserregend“, so die SPD-Europaabgeordnete Noichl.

 

„Wir als Volksvertreterinnen und Volksvertreter werden künftig genau prüfen müssen, welche Forderungen tatsächlich von unserer Bauernschaft kommen und welche nicht. Von Organisationen, die mit einem Etikettenschwindel die Bauernschaft bewusst unterwandern, empfehle ich allen, aber insbesondere unseren Landwirtschaftsverbänden, Abstand zu halten und sich nicht als Botschafter eines multinationalen Pestizidherstellers abhängig zu machen“, forderte die SPD-Agrarexpertin als Mitglied des Pestizid-Sonderausschusses im Europäischen Parlament.

 

PEST-Ausschuss votiert am 12. Dezember über Änderungen zukünftiger Genehmigungsverfahren

Der Sonderausschuss für das Genehmigungsverfahren für Pflanzenschutzmittel (PEST) des Europäischen Parlaments wird am 12. Dezember über Empfehlungen zur Überarbeitung von Genehmigungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln in der EU abstimmen. In dem Ausschuss wurden auch die sogenannten Monsanto Papers diskutiert und dem Vorwurf nachgegangen, inwieweit Monsanto beim Genehmigungsverfahren von Glyphosat wissenschaftliche Studien zur Bewertung gefälscht habe.

 

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