Die Südbrandenburger Fichte hat nicht unbedingt eine höhere Trockenstresstoleranz, kann sich aber nach Trockenheit wieder schnell erholen. Darauf hat das Brandenburger Landwirtschaftsministerium unter Berufung auf Forschungsergebnisse des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (LFE) hingewiesen.
In Abhängigkeit von Höhenlage, Standort und Klima hätten sich genetisch abgrenzbare Populationen entwickelt, die sich auch äußerlich deutlich unterschieden, stellte das Ressort fest. Die regionale Lausitzer Herkunft sei von besonderer botanischer und naturschutzfachlicher Bedeutung, die bereits seit Mitte der 1950er Jahre das Interesse der Eberswalder Waldforscher an dieser Baumart hochhalte.
Sieben amtlich ausgewiesene Saatgutbestände der Tieflandfichte sicherten auch künftig den genetischen Fortbestand in den Südbrandenburger Wäldern. Darüber hinaus zeigten die vom LFE untersuchten Bestände eine dichte, aber lokal stark abgegrenzte natürliche Verjüngung.
Ob die Lausitzer Tieflandfichte auch überregionale Bedeutung erlangen und ihr Saatgut vielleicht zum Exportschlager unter den Bedingungen des Klimawandels werden könnte, wird laut Ressortmeldung gerade in zwei bundesweiten Forschungsprojekten unter Beteiligung des LFE untersucht.
Die Gemeine Fichte (Picea abies) sei von der Dr.-Silvius Wodarz Stiftung zum „Baum des Jahres gekürt“ worden. Im Zeichen des fortschreitenden Klimawandels werde sie von Forstfachleuten als „erster großer Verlierer“ unter den heimischen Baumarten angesehen. Dies dürfte vor allem die Holzindustrie alarmieren, erklärte das Ministerium, da sich eine Reihe wichtiger Holzeigenschaften nicht einfach durch andere Holzarten ersetzen ließen.