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Buchtipp: „Das ist mein Hof“

Mit der „Verpferdung“ geht die „Entkuhung“ einher. Die Weißblauen Belgier „mit ihren dicken Hinterteilen“ sind bald Geschichte. So beschreibt Chris de Stoop den Niedergang der Landwirtschaft südlich des Meeresarmes Westerschelde im niederländisch-belgischen Grenzgebiet.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit der „Verpferdung“ geht die „Entkuhung“ einher. Die Weißblauen Belgier „mit ihren dicken Hinterteilen“ sind bald Geschichte. So beschreibt Chris de Stoop den Niedergang der Landwirtschaft südlich des Meeresarmes Westerschelde im niederländisch-belgischen Grenzgebiet.


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Hier, wo die de Stoops seit Generationen als Bauern leben, soll die Landwirtschaft einer „neuen Wildnis“ weichen. Der Hafen Antwerpen und der Ausbau der Westerschelde für die großen Containerschiffe brauchen ökologische Ausgleichsflächen.  Bauern, die nicht freiwillig gehen, werden zur Aufgabe oder Umsiedlung gezwungen.


Chris de Stoop erzählt aus der Ich-Perspektive. Er stammt aus der Region, verbringt dort eine unbeschwerte Kindheit auf einem der Polderhöfe. Später wird er Journalist. Als sein Bruder überraschend stirbt, kehrt er auf den elterlichen Hof zurück. Schmerzlich realisiert er, dass die Welt seiner Kindheit längst versunken ist. Einfühlsam wechselt er geschickt zwischen seinen Kindheitserinnerungen und der harten Realität von Zwangsenteignung und Umsiedlung.


„Der Bauernhof ist verloren. Sechzig Jahre habe ich ihn bewirtschaftet. Und das gerne“, zitiert de Stoop seine pflegebedürftige Mutter. Bei aller Sentimentalität bleibt er dennoch um Nüchternheit und Fairness bemüht. So kommt auch die andere Seite zu Wort,   z. B. Prof. Patrick Meire, der für die Hafengesellschaft ausgerechnet hat, dass ein Hektar Kompensationsfläche ökologisch Millionen Euro wert ist, ein Hektar Ackerland dagegen fast nichts. Oder er zitiert den Naturschützer Frans Vera, für den die neue Wildnis „das verlorene Paradies zurückbringt“. Andere sind da skeptischer. So zum Beispiel ein Vogelkundler, der als einziger Naturschützer die Wirksamkeit der Ausgleichsmaßnahmen bezweifelt.


Chris de Stoop ist ein berührendes Buch gelungen, das in den Niederlanden mehrere Wochen ein Bestseller war. Er stellt sich vor allem die Frage, warum die Gesellschaft den rasanten Niedergang der freien Bauern nicht als gesellschaftliche Tragödie begreift? Eine Frage, die auch in Deutschland sehr aktuell ist.

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