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Dänische Landwirtschaft tief in roten Zahlen

Das Agrarforschungszentrum SEGES rechnet beim landwirtschaftlichen Betriebsergebnis landesweit mit dem schlechtesten Jahr seit der Finanzkrise 2009 - Neben den Dürrefolgen setzen den Schweinehaltern die lange niedrigen Fleischpreise zu - Marktforscher befürchten Investitionsstau und zunehmendes Insolvenzrisiko.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Agrarforschungszentrum SEGES rechnet beim landwirtschaftlichen Betriebsergebnis landesweit mit dem schlechtesten Jahr seit der Finanzkrise 2009 - Neben den Dürrefolgen setzen den Schweinehaltern die lange niedrigen Fleischpreise zu - Marktforscher befürchten Investitionsstau und zunehmendes Insolvenzrisiko.


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Die dänischen Landwirte müssen sich in diesem Jahr wegen der Dürre, aber auch aufgrund ungünstiger Marktbedingungen auf herbe Verluste einstellen. Das zum Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) gehörende Agrarforschungszentrum geht davon aus, dass das Betriebsergebnis aus der landwirtschaftlichen Produktion 2018 auf ein Minus von 1 Mrd Euro sinken wird, nach einem Plus von 698 Mio Euro im Jahr zuvor.


Das wäre der schwerste Einbruch seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2009. Der Großteil der erwarteten Verluste resultiert laut SEGES aus den dürrebedingten Ertragsminderungen bei den Feldfrüchten und Raufutter. Allein dies werde mit mehr als 800 Mio Euro zu Buche schlagen, erklärte das Forschungszentrum gegenüber „Jyllands Posten“.


Schweinehalter besonder stark betroffen


Gleichzeitig müssten die Schweinehalter mit kräftig steigenden Futterkosten und über lange Zeit ungewöhnlich niedrigen Schweinepreisen klarkommen. SEGES-Vorstand Klaus Kaiser zufolge sind aus diesem Grund die Schweineproduzenten am schwersten in ihrer Rentabilität betroffen. Nach seinen Berechnungen dürfte jeder Betrieb hier 2018 im Schnitt ein Defizit von umgerechnet rund 220 000 Euro einfahren. Das entspreche etwa fünf mittleren Jahreseinnahmen, erläuterte Kaiser. Er geht deshalb davon aus, dass sowohl die Schweinehalter als auch die anderen Agrarsektoren in den nächsten Jahren ihre Investitionen zwangsweise deutlich einschränken werden. Auch eine zunehmende Zahl von Insolvenzen schließt der Fachmann nicht aus.




Viele Betriebe überschuldet


SEGES-Direktor Ejnar Schultz schätzt, dass schon vor der diesjährigen Trockenheit rund 1 500 der insgesamt noch 9 500 dänischen Haupterwerbsbetriebe überschuldet waren oder sich in anderweitigen finanziellen Nöten befunden haben. Ihm zufolge dürfte die Dürre weitere 300 bislang wirtschaftlich gesunde Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht haben. Vor diesem Hintergrund rechnet auch Schultz für die kommenden Monate mit einem deutlich steigenden Insolvenzrisiko in der dänischen Agrarwirtschaft. Die diesjährige Dürre markiert nach Darstellung von SEGES das vorläufige Ende eines historisch schlechten Jahrzehnts für die dänischen Bauern.


Nach einer Analyse des Agrarforschungszentrums ist die Landwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren von einer Serie an Krisen getroffen worden, wie sie statistisch nur äußerst selten vorkomme. So habe der exportorientierte dänische Agrarsektor in diesem Zeitraum nicht nur mit den russischen Importsanktionen und dem Ende des Milchquotensystems klarkommen müssen und in diesem Jahr eine „Jahrhundertdürre“ zu verkraften. Hinzu kämen die gravierenden Auswirkungen der Euro-Finanz- und Wirtschaftskrise, die gerade in Dänemark einen deutlichen Einbruch der landwirtschaftlichen Grundstückspreise und damit gravierende wirtschaftliche Verluste nach sich gezogen hätten.


Schließlich drohten nun noch mit dem Brexit weitere Verwerfungen. Die in vergleichsweise kurzer Zeit aufeinanderfolgenden Verwerfungen haben den Unternehmen laut SEGES kaum Zeit gegeben, sich von den zwischenzeitlichen Verlusten wieder zu erholen.



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