Das könnte noch etwas werden. Was Macron nicht gelang, Merkel nicht erreichte und Malmström nicht erzielte, blieb dem Luxemburger Jean-Claude Juncker vorbehalten. Einen Deal mit Amerika über die künftigen transatlantischen Handelsbeziehungen.
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Das könnte noch etwas werden. Was Macron nicht gelang, Merkel nicht erreichte und Malmström nicht erzielte, blieb dem Luxemburger Jean-Claude Juncker vorbehalten. Einen Deal mit Amerika über die künftigen transatlantischen Handelsbeziehungen. Der gemeinsame Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses, den nur priviligierte Gäste bekommen, lässt hoffen. Die Hoffnung, dass das von US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt zerschlagene diplomatische Porzellan endlich beiseite gekehrt wird und wieder „business as usual“ in den europäisch-amerikanischen Geschäftsbeziehungen Platz greift.
Dies ist auch für die Lebensmittelproduzenten und Landwirte auf dem europäischen Kontinent von vitalem Interesse. Schließlich waren die Vereinigten Staaten mit einem Handelsvolumen von 133 Mrd. US-Dollar im Jahre 2016 der größte Agrarexporteur der Welt. Es folgten die Niederlande auf Platz zwei mit einem Warenwert von 83 Milliarden Euro und Deutschland auf Rang drei der Agrarexporteure mit 76 Milliarden US-Dollar. Deutschland weist beim Agrarhandel bisher jedoch weiter ein Handelsbilanzdefizit auf, importierte also 14 Mrd. US-Dollar mehr an Agrarprodukten als es selbst ausführte.
Auch der Soja-Import, der für die Tierproduktion in der EU von erheblicher Bedeutung ist, wird zu einem guten Drittel von Importen aus den USA bestritten. Dies könnte in Zukunft deutlich mehr werden. So wünschen es sich jedenfalls Trump und Juncker in der Rosengarten-Erklärung. Dies könnte tatsächlich eintreten, weil die US-Farmer aufgrund Trumps ruinöser US-Handelspolitik, herbe Einkommensverluste wegen Strafzöllen gegenüber China in den jüngsten Monaten hinnehmen mussten. Dies führte zu einem Preissturz der amerikanischen Soja-Tierfutterbohnen um rund 20 Prozent allein seit Mai dieses Jahres. Trump sah sich gezwungen, den heimischen darbenden Farmern Einkommenshilfen von zwölf Milliarden US-Dollar in Aussicht zu stellen.
Der knallharte Geschäftsmann Trump weiß jedoch allzu gut, dass es besser ist Geschäfte zu machen, als vom staatlichen Subventionstropf abhängig zu sein. Daher verspricht er im Rosengarten vollmundig: „Europa wird zum massiven Einkäufer von amerikanischen Sojabohnen“.
Werden Juncker und Trump ziemlich beste Freunde?
Sein ziemlich bester Freund aus der Europäischen Union, Jean-Claude Juncker, pflichtet bei: „Ja das werden wir tuen“. Tatsächlich wird die EU keine einzige Tonne mehr an Soja-Bohnen aus den USA in Europa anladen, als tatsächlich benötigt wird. Der EU-Eiweißplan zur Stärkung des Eiweiß-Anbaues in der EU soll vielmehr die Exportabhängigkeit reduzieren von den Weltmärkten. Aber um Strafzölle auf europäische und deutsche Autos abzuwenden, ist eine derartige Ankündigung mehr als wohlfeil. Was die konkreten Verhandlungen bis November tatsächlich an Ergebnissen bringen für beide Seiten, bleibt abzuwarten.
Der eigentliche Erfolg des Rosengarten-Deals besteht in der aufkeimenden ziemlich besten Freundschaft von zwei „elder statesman“. Der 64jährige Juncker, der nach seinem Fehltritt auf der Bühne des NATO-Gipfels in Brüssel schon als „lame Duck“ unlängst bezeichnet und mit Rücktrittsforderungen konfrontiert wurde, hat durch den 72jährigen Trump im Rosengarten einen besonderen Respekt erfahren.
„Die Chemie zwischen den Beiden stimmt“, fasste ein EU-Diplomat das Treffen der beiden alternden Präsidenten zusammen. Davon profitiert nicht nur der altehrwürdige Europäer Juncker. Auch US-Präsident Donald Trump. Denn der will mit der EU Geschäfte machen, vor allem auch im Agrarhandel. Die Soja-Episode ist da erst der Anfang. Die USA möchten einen neuen Anlauf unternehmen, im Agrarhandel auf dem europäischen Kontinent in Zukunft noch stärker zu punkten. Bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu einer Win-win-Situation für beide Seiten wird, wie im Rosengarten versprochen.
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Das könnte noch etwas werden. Was Macron nicht gelang, Merkel nicht erreichte und Malmström nicht erzielte, blieb dem Luxemburger Jean-Claude Juncker vorbehalten. Einen Deal mit Amerika über die künftigen transatlantischen Handelsbeziehungen. Der gemeinsame Auftritt im Rosengarten des Weißen Hauses, den nur priviligierte Gäste bekommen, lässt hoffen. Die Hoffnung, dass das von US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt zerschlagene diplomatische Porzellan endlich beiseite gekehrt wird und wieder „business as usual“ in den europäisch-amerikanischen Geschäftsbeziehungen Platz greift.
Dies ist auch für die Lebensmittelproduzenten und Landwirte auf dem europäischen Kontinent von vitalem Interesse. Schließlich waren die Vereinigten Staaten mit einem Handelsvolumen von 133 Mrd. US-Dollar im Jahre 2016 der größte Agrarexporteur der Welt. Es folgten die Niederlande auf Platz zwei mit einem Warenwert von 83 Milliarden Euro und Deutschland auf Rang drei der Agrarexporteure mit 76 Milliarden US-Dollar. Deutschland weist beim Agrarhandel bisher jedoch weiter ein Handelsbilanzdefizit auf, importierte also 14 Mrd. US-Dollar mehr an Agrarprodukten als es selbst ausführte.
Auch der Soja-Import, der für die Tierproduktion in der EU von erheblicher Bedeutung ist, wird zu einem guten Drittel von Importen aus den USA bestritten. Dies könnte in Zukunft deutlich mehr werden. So wünschen es sich jedenfalls Trump und Juncker in der Rosengarten-Erklärung. Dies könnte tatsächlich eintreten, weil die US-Farmer aufgrund Trumps ruinöser US-Handelspolitik, herbe Einkommensverluste wegen Strafzöllen gegenüber China in den jüngsten Monaten hinnehmen mussten. Dies führte zu einem Preissturz der amerikanischen Soja-Tierfutterbohnen um rund 20 Prozent allein seit Mai dieses Jahres. Trump sah sich gezwungen, den heimischen darbenden Farmern Einkommenshilfen von zwölf Milliarden US-Dollar in Aussicht zu stellen.
Der knallharte Geschäftsmann Trump weiß jedoch allzu gut, dass es besser ist Geschäfte zu machen, als vom staatlichen Subventionstropf abhängig zu sein. Daher verspricht er im Rosengarten vollmundig: „Europa wird zum massiven Einkäufer von amerikanischen Sojabohnen“.
Werden Juncker und Trump ziemlich beste Freunde?
Sein ziemlich bester Freund aus der Europäischen Union, Jean-Claude Juncker, pflichtet bei: „Ja das werden wir tuen“. Tatsächlich wird die EU keine einzige Tonne mehr an Soja-Bohnen aus den USA in Europa anladen, als tatsächlich benötigt wird. Der EU-Eiweißplan zur Stärkung des Eiweiß-Anbaues in der EU soll vielmehr die Exportabhängigkeit reduzieren von den Weltmärkten. Aber um Strafzölle auf europäische und deutsche Autos abzuwenden, ist eine derartige Ankündigung mehr als wohlfeil. Was die konkreten Verhandlungen bis November tatsächlich an Ergebnissen bringen für beide Seiten, bleibt abzuwarten.
Der eigentliche Erfolg des Rosengarten-Deals besteht in der aufkeimenden ziemlich besten Freundschaft von zwei „elder statesman“. Der 64jährige Juncker, der nach seinem Fehltritt auf der Bühne des NATO-Gipfels in Brüssel schon als „lame Duck“ unlängst bezeichnet und mit Rücktrittsforderungen konfrontiert wurde, hat durch den 72jährigen Trump im Rosengarten einen besonderen Respekt erfahren.
„Die Chemie zwischen den Beiden stimmt“, fasste ein EU-Diplomat das Treffen der beiden alternden Präsidenten zusammen. Davon profitiert nicht nur der altehrwürdige Europäer Juncker. Auch US-Präsident Donald Trump. Denn der will mit der EU Geschäfte machen, vor allem auch im Agrarhandel. Die Soja-Episode ist da erst der Anfang. Die USA möchten einen neuen Anlauf unternehmen, im Agrarhandel auf dem europäischen Kontinent in Zukunft noch stärker zu punkten. Bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu einer Win-win-Situation für beide Seiten wird, wie im Rosengarten versprochen.