Weltweit hungern immer noch rund 821 Mio. Menschen. Die Mehrzahl der Experten ist dennoch zuversichtlich, dass mit Hilfe der Landwirtschaft das Ziel einer ausreichenden Ernährung für alle Menschen erreicht werden kann. Darüber diskutierten am Dienstag die Teilnehmer beim dritten FUTURE FOOD FORUM der Firma K+S in Berlin.
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der Kampf gegen den Hunger nur gewonnen werden kann, wenn eine weltweite Agrar-Wende gelingt: „80 Prozent der Nahrungsmittelproduktion in Entwicklungsländern liegen in den Händen von Kleinbauern. Was wir brauchen, ist ein neues Leitbild ländlicher Entwicklung: ressourcenschonend, job-schaffend, gerecht und innovativ. Wir müssen mehr Lebensmittel mit weniger Ressourcen produzieren, sie fair und gerecht handeln und Zukunftschancen auf dem Land schaffen“, sagte der CSU-Politiker.
Um dies zu erreichen seien ideologiefreie, pragmatisch Weichenstellungen notwendig, um die Ernährungssituation zu verbessern. Die Kleinbauern müssten Zugang zu neuen Technologien bekommen, um so produktiver zu werden, sagte Müller.
Die Bedeutung der Hungerbekämpfung hob auch K+S-Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Lohr hervor. „Eine unsichere Ernährungslage untergräbt Frieden und Sicherheit; sie hindert Menschen daran, ein gesundes Leben zu führen und beschränkt sie darin, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und einer Arbeit nachzugehen. Gesicherte Ernährung hat einen hohen, auch volkswirtschaftlichen Nutzen“, stellte Lohr in der Begrüßung der rund 250 Gäste fest.
Dr. Tassos Haniotis, Direktor von GD AGRI der EU-Kommission, stellte die Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft in den Mittelpunkt seines Vortrages. Er stellte fest, dass trotz konkreter Errungenschaften der gemeinsamen Agrarpolitik, insbesondere bei der Beseitigung von Handelsbeschränkungen und der Einkommenssicherung, noch mehr getan werden muss: „Die Herausforderungen im Bereich Umwelt und Klimawandel erfordern mehr Unterstützung zur Erreichung der Ziele sowie ein größeres Vertrauen auf Wissen, Innovation und eine größere Flexibilität bei der Umsetzung von politischen Maßnahmen."
Für globale Synergien, um nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen, plädierte in seinem Vortrag Dr. Arif Husain, Chefökonom des Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Er betonte, dass wir bis 2030 eine hungerfreie Welt erreichen können, aber nicht ohne Frieden: "Konflikte führen zu Hunger und Hunger speist wiederum Konflikte."
Prof. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institute und Chefökonom des Handelsblatts stellte den Gästen des FUTURE FOOD FORUM ein gemeinsam mit K+S auf wissenschaftlicher Grundlage erstelltes Factbook vor, in dem die wichtigsten Fakten und Argumente zum Thema Welternährung zusammengetragen worden sind. Anhand grafischer Erläuterungen werden einem breiten Leserkreis erstmals die komplexen Sachverhalte zum Thema Welternährung leicht zugänglich dargestellt. Auch wenn Infografiken und eingängige Statistiken allein das Thema Welternährung nicht erschöpfend behandeln können, stellen sie doch eine seriöse Grundlage dar, auf der eine fruchtbare Diskussion über praktikable Lösungswege stattfinden kann, berichtet die K+S-Pressestelle in einer Mitteilung.