Ein neues Forschungsprojekt evaluiert jetzt die Empfehlungen des niedersächsischen Tierschutzplans zur Verhinderung von Verhaltensstörungen bei Hennen. Unter Leitung der Hochschule Osnabrück soll im Vorhaben „Risikoorientiertes Herdenmanagement“ (RoHm) überprüft werden, wie die empfohlenen Maßnahmen erfolgversprechend umgesetzt werden können, welche Defizite bestehen und welche Ergänzungen bei den Empfehlungen notwendig sind.
Nach Angaben der Osnabrücker Projektleiter werden dazu im Verlauf der zweijährigen Projektzeit insgesamt 30 Hühnerherden während der Aufzucht und der Legeperiode untersucht. Hintergrund der Studie sei das seit Anfang des Jahres in Niedersachsen geltende Verbot des Schnabelkürzens bei Legehennen, das gravierendere Auswirkungen des sogenannten Federpickens erwarten lasse.
Diese Verhaltensstörung könne verschiedene Ursachen haben und trete bei den unterschiedlichsten Haltungsformen auf, was allgemeingültige Empfehlungen erschwere, erklärte die Hochschule Osnabrück. Daher werde im Rahmen des Forschungsprojekts nun überprüft, ob und wie sich die Empfehlungen des Tierschutzplans, etwa zu Beschäftigungsmaterialien wie Luzerneballen und Pickblöcken, auswirken werden. Die Erkenntnisse des Projektes sollen in Workshops und in Webinaren mit Geflügelhaltern und Beratern vorgestellt werden, um die Betriebe über die besonderen Anforderungen der Haltung von Hennen mit ungekürztem Schnabel zu informieren.
Das RoHm-Projekt wird mit rund 750 000 Euro vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium gefördert. Neben der Hochschule Osnabrück sind auch die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der niedersächsische Landesverband der Geflügelwirtschaft und die Landwirtschaftskammer an dem Projekt beteiligt.