Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus News

Holzenkamp ruft Agrarbranche zu Veränderungsbereitschaft auf

Der Präsident des Deutschen Raiffeisen Verbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, schlägt eine neue Tonart an. Er will das gestiegene Interesse der Gesellschaft an der Lebensmittelproduktion als Chance für Veränderungen begreifen. Das verhelfe der Branche zu mehr Glaubwürdigkeit.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Präsident des Deutschen Raiffeisen Verbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, schlägt eine neue Tonart an. Er will das gestiegene Interesse der Gesellschaft an der Lebensmittelproduktion als Chance für Veränderungen begreifen. Das verhelfe der Branche zu mehr Glaubwürdigkeit.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Franz-Josef Holzenkamp befindet sich noch immer auf seiner Begrüßungstour im Deutschen Raiffeisenverband (DRV). „Ich bin der Neue“, beginnt er in dieser agrarpolitisch denkwürdigen Woche seine Eröffnungsrede beim DRV-Veredlungsforum in Berlin. Es folgt eine Rede, die sich in der Tonart abhebt von dem, was bisher beim DRV üblich war. Der ehemalige Agrarsprecher der Union im Bundestag hält ein Plädoyer für eine Veränderungsbereitschaft in der Agrarbranche. „Wir brauchen eine proaktive Veränderungsbereitschaft“, sagt er. Glaubwürdig sei heute nur der, der zuhören könne und sein Tun selbstkritisch in Frage stellen könne, so Holzenkamp weiter. Die genossenschaftlichen Unternehmen ruft er auf, den Mut aufzubringen, eigene Wege zu gehen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und daraus Marktchancen zu entwickeln. Als Negativbeispiel verweist Holzenkamp auf die Autoindustrie. So dürfe die Agrarbranche nicht enden.


"Was können wir mehr für unsere Natur, für die Artenvielfalt tun?"


„Das Interesse an der Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, ist doch auch eine Chance“, sagt Holzenkamp. Die Branche müsse daran arbeiten, dass sich dieses Interesse am „point of sale“ in eine hohe Zahlungsbereitschaft umsetzen lasse. In seiner recht frei vorgetragenen Rede rief er immer wieder dazu auf, die gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen ernst zu nehmen. „Wir müssen uns selbstkritisch fragen, was können wir mehr tun für unsere Natur, für die Artenvielfalt“, so Holzenkamp. Ausdrücklich lobt Holzenkamp die Nachhaltigkeitsinitiative des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV). In diesem Sinne begreift Holzenkamp auch die vom Bundeslandwirtschaftsministerium angeschobene Nutztierstrategie als „Chance nach vorne“. „Ich sehe in diesem Thema nicht nur eine Belastung“, sagt er. Die drängenden Fragen nach den Ställen der Zukunft bräuchten dringend eine Antwort, so Holzenkamp weiter.


„Es kann nicht sein, dass wir in Abhängigkeit von Global Playern laufen“


Zu der die Woche bestimmenden Debatte über die Zulassungsverlängerung für Glyphosat rief Holzenkamp dazu auf, die kommenden fünf Jahre dazu zu nutzen, sich sachlich mit der Anwendung von Glyphosat auseinander zu setzen. In Bezug auf die Neuausrichtung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik äußert er die Hoffnung, dass die stärkere Ausrichtung auf Umweltschutz und Klimawandel mit weniger Bürokratie einhergehen werde. Die fortschreitende Vertikalisierung der Agrarproduktion in den Händen großer „Global Player“ mache ihm Sorgen, gestand Holzenkamp ein. „Es kann nicht sein, dass wir in Abhängigkeit von Global Playern laufen“, sagte er. Die Genossenschaften hätten den Anspruch auf Augenhöhe und ein strategischer Partner zu sein.


„Hände weg vom Genossenschaftsrecht“


In der Milchpolitik hielt sich Holzenkamp an die bekannte DRV-Linie. Er verwies auf die beim DRV ansässige Interessengemeinschaft Milch (IGM). Diese werde sich bei den Themen Tierwohl und Lieferbeziehungen zum Sprachrohr und Ideengeber der genossenschaftlichen Milcherzeuger entwickeln. So warnte Holzenkamp dann auch die Agrarpolitiker, zu denen er bis Juni selbst noch gehörte, davor, das genossenschaftliche Privileg bei den Vertragsbeziehungen aufzuweichen. „Hände weg vom Genossenschaftsrecht“, sagte er.


"Den Mensch in den Mittelpunkt des Wirtschaftens stellen“


Da das vom DRV und der Raiffeisengesellschaft umtriebig vorbereitete Raiffeisenjahr 2018 kurz bevor steht, fand Holzenkamps Rede ihren Abschluss mit einem Raiffeisen Vergleich. „Den Mensch in den Mittelpunkt des Wirtschaftens stellen“, sagte Holzenkamp sei Maxime von Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen gewesen, dessen 200sten Geburtstag die Genossenschaften 2018 groß feiern. „Das sollten wir in den Vordergrund stellen“, schloss er.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.