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KTG-Manager vor Gericht

Ab heute müssen sich der langjährige Chef des insolventen Agrar-Konzerns KTG, Siegfried Hofreiter, und sieben weitere Ex-Manager in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus hat die Vorstände und Aufsichtsräte auf insgesamt 189 Mio. Schadenersatz verklagt.

Lesezeit: 2 Minuten

Ab heute müssen sich der langjährige Chef des insolventen Agrar-Konzerns KTG, Siegfried Hofreiter, und sieben weitere Ex-Manager in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Nach Informationen des Handelsblatts hat Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus Vorstände und Aufsichtsräte auf insgesamt 189 Mio. Schadenersatz verklagt. Der Prozess soll klären, ob die Manager fahrlässig die Insolvenz des Konzerns um ein ganzes Jahr verschleppt und damit viel Schaden angerichtet haben.


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Bei den 189. Mio. Euro soll es sich um die Summe handeln, die im letzten Jahr vor der Pleite noch aus dem Unternehmen geflossen sind. So lange sollen die Chefs laut der Klage, die dem Handelsblatt vorliegt, die desolate Situation ignoriert und zulasten der Gläubiger verharmlost haben. Die Haftpflichtversicherungen der Angeklagten sollen allerdings zur Enttäuschung der geprellten Anleger nur etwa 40 Mio. Euro abdecken.


Rechtsexperten vermuten daher, der Verwalter versuche mit seiner fünffach höheren Forderung möglichst viel von der größten und bislang einzigen Geldquelle im Insolvenzverfahren für die Anleihegläubiger abzugreifen. Denn auch viele Tochtergesellschaften des weitverzweigten KTG-Agrarkonzerns sind pleite. Auch sie werden nach dem 40 Mio.-Topf der Versicherungen greifen.


KTG musste 2016 Insolvenz anmelden. Von ahnungslosen Anlegern hatte das Unternehmen seit 2000 über Anleihen insgesamt 340 Mio. Euro eingesammelt, mit Zinsen von bis zu 7,25 %. Maschinen und Anlagen sollen jedoch seit langem in desolatem Zustand gewesen sein. Selbst für einfachste Instandsetzungen habe Geld gefehlt, schreibt das Handelsblatt weiter. Das Unternehmen habe daher mit allerhand Tricks versucht, den Schein eines florierenden Agrarkonzerns zu wahren.


Teil der Verschleierungstaktik seien 150 Tochtergesellschaften gewesen. Zu dem Geflecht gehörte laut dem Insolvenzverwalter auch die „KTK Getreidelager und Handels AG Elevator and Trading“ sowie die „KTK Getreidehandels AG“ mit Sitz in Hamburg. Laut den Büchern sollten diese Gesellschaften ein riesiger Umschlagplatz für Getreide seien. Tatsächlich saßen sie in demselben Ein-Zimmer-Appartment mit ein paar leeren Deko-Aktenordnern im Regal. Die von KTG nicht mitbilanzierten Gesellschaften seien dazu da gewesen, Getreide überteuert von dem Konzern abzukaufen, um es dann zu Marktpreisen an echte Kunden weiterzuverkaufen. KTG Agrar habe danach Getreide zu überzogenen Preisen an sich selbst verkauft, um so Umsatz und Gewinn aufzuplustern. Sollte sich der vorsätzliche Betrug erhärten, dürften die Managerversicherungen nicht zahlen.

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