Die Vogelgrippe in den Niederlanden hat sich rund um den betroffenen Entenmastbetrieb in nicht weiter ausgebreitet. Die landesweit verfügte Aufstallungspflicht für unternehmerische Geflügelhaltungen gilt allerdings weiterhin. Niederländische Geflügelfleischverarbeiter rechnen mit Einbußen im Export.
Wie das Haager Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurden die Transportauflagen für das Beobachtungsgebiet im Umkreis von 10 km gelockert. Demnach dürfen Schlachtgeflügel, Eier und Geflügelmist nun auf vorgeschriebenen Wegen zu dem dort ansässigen Geflügelschlachtbetrieb G.P.S. beziehungsweise zu den beiden Eierverarbeitungsunternehmen NIVE und Pap Eggs in Nunspeet sowie zu dem Mistverarbeitungsunternehmen Komeco bei Dronten gefahren werden.
Die landesweit verfügte Aufstallungspflicht für unternehmerische Geflügelhaltungen gilt allerdings weiterhin. Die rund 16.000 Enten des betroffenen Mastbetriebes in Biddinghuizen wurden nach Angaben des Instituts Wageningen Bioveterinary Research (WBVR) getötet, nachdem dort am 8. Dezember der Ausbruch des Virustyps H5 festgestellt worden war. Dem Institut zufolge handelt es sich um die hochansteckende Virusvariante H5N6. Diese sei aber nach ersten genetischen Analysen nicht mit dem zurzeit in Asien grassierenden H5N6-Stamm verwandt, von dem auch Menschen krank werden könnten. Vielmehr sei eine Verwandtschaft des Typs H5 mit dem hochansteckenden Virus H5N8 festgestellt worden, der bereits 2016 in den Niederlanden aufgetaucht sei. Die Variante N6 sei indes mit den niedrigpathogenen Viren verwandt, die zuvor bei Wildvögeln in Europa gefunden worden seien, hieß es.
Unterdessen rechnet der niederländische Verband der Geflügelfleischverarbeiter (NEPLUVI) mit Einbußen im Export, da eine Vielzahl von Drittländern die Einfuhr von niederländischem Geflügelfleisch als Reaktion auf den dortigen Ausbruch der Vogelgrippe einstweilen gestoppt hat. Wie niederländische Fachmedien berichten, wird auch die verzögerte Wiedereröffnung des wichtigen Absatzmarktes in Südafrika befürchtet. Entsprechende Verhandlungen sind für Anfang 2018 geplant. Auch die niederländische Vereinigung für Bruteier und Küken (COBK) muss mit Absatzeinbußen im Ausland rechnen, die sich wahrscheinlich über mindestens ein halbes Jahr hinziehen dürften.