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Kritik an Transportzeiten beim Lebendviehexport

Die Zahl der Rindertransporte von Deutschland Länder außerhalb der EU ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Gleichzeitig hat sich die Transportdauer erhöht, zeigen Zahlen der Bundesregierung. Tierschützer fordern eine Begrenzung des Langstreckentransportes für Lebendvieh.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahl der Rindertransporte von Deutschland Länder außerhalb der EU ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Gleichzeitig hat sich die Transportdauer erhöht, zeigen Zahlen der Bundesregierung. Tierschützer fordern eine Begrenzung des Langstreckentransportes für Lebendvieh.


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Vor allem die Zahl der Transporte von Rindern in die Türkei und nach Russland ist seit 2013 gestiegen. Während es 2013 noch 90 Rinder-Transporte von Deutschland in die Türkei gab, stieg diese Zahl nach Erkenntnissen der Bundesregierung bis 2016 um mehr als das Zehnfache auf knapp 1.000. Ähnlich sieht die Entwicklung bei Exporten nach Russland aus. Während sich 2013 noch 22 dieser Transporte auf den Weg machten, waren es im vergangenen Jahr mehr als 300. Mit Blick auf den Libanon hat die Bundesregierung Kenntnis von einer Verdreifachung der Transporte im gleichen Zeitraum auf 331 Transporte. Das geht aus der Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, auf eine schriftliche Frage von Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff hervor.


Die Zahlen stammen aus der TRACES-Datenbank der EU. Darin wird auch die jeweilige geplante Dauer der Transporte erfasst. Zur tatsächlichen Dauer der Transporte liegen der Bundesregierung laut der Antwort keine Erkenntnisse vor. Bei der geplanten Fahrtdauer fällt auf, dass die Fahrten in die Türkei 2016 etwa 27 Stunden länger dauerten als noch 2013. Nach Russland waren die Tiere 2016 im Vergleich zu 2013 fast zehn Stunden länger unterwegs. In den Libanon dauerte es allerdings nur eine Stunde länger.


Die Mitglieder des Agrar-Ausschusses des Deutschen Bundestages sind derzeit unterwegs zur bulgarisch-türkischen Grenzstelle, wo sie sich ein Bild von der Lage machen wollen. Im Vorfeld dieses Besuchs hätten bulgarische Experten berichtet, der enorme Anstieg der abzufertigen Exporte sei für das Land eine Überforderung, von Brüssel fühle man sich alleine gelassen, sagte der Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff. "Der Boom der Langstreckentransporte von Rindern ist die dunkle Seite der knallharten Exportstrategie von Minister Schmidt“, kritisierte Ostendorff. Er forderte eine Begrenzung der Transportdauer auf maximal 4 Stunden im Inland und maximal 8 Stunden bei Exporten.


Auch der Deutsche Tierschutzbund äußerte Kritik. „Die Gesetzgebung lässt bei Tiertransporten noch immer zu viel Tierqual zu“, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Er forderte die EU zum Handeln auf. „Wir brauchen eine Begrenzung der Transportzeiten und bessere Bedingungen auf den Transporten mit strengeren, engmaschigeren Kontrollen und Sanktionen bei Verstößen“, sagte Schröder. Statt immer mehr lebende Tiere den Strapazen des Transports auszusetzen, sollte es Ziel sein, langfristig nur noch Fleisch bzw. Zuchtmaterial zu transportieren, so Schröder weiter.


Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) weist in einer Stellungnahme zum Thema gegenüber dem Bayerischen Rundfunk darauf hin, dass der Export von lebenden Tieren gerade in die Türkei über einen längeren Zeitraum nicht so stark wie in den Jahren zwischen 2013 und 2016 gestiegen sei. Für Deutschland gehöre die Türkei aber zu den wichtigsten Exportländern für Zucht- und Nutzrinder. Zu Berichten, wonach es speziell bei diesen Tiertransporten über die bulgarisch-türkische Grenze Probleme beim Tierschutz gegeben habe, betonte das Ministerium, seit 2016 seien entsprechende Meldungen deutlich zurückgegangen. Für die Überwachung der Einhaltung der tierschutzrechtlichen Anforderungen seien zudem die Behörden der Bundesländer zuständig, so das BMEL.

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