Vergangene Woche hatte das Deutsche Tierschutzbüro einen Mitarbeiter für seine „Undercover-Recherchearbeiten“ gesucht. Mit ironischer Kritik hat der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) auf die Stellenanzeige reagiert. Die BDL-Bundesvorsitzende Nina Sehnke hat eine offene Bewerbung auf die Anzeige verfasst: „Was es uns „an Offenheit [...] für die Arbeit in gesetzlichen Grauzonen“ mangelt, machen wir mit Kenntnis wett.“
Noch bis zum 20. Oktober können sich Interessenten auf die Stellenausschreibung des Deutsches Tierschutzbüros bewerben, die zur „Bekämpfung der Massentierhaltung“ bundesweit „aktive Recherchearbeit in Mast- und Zuchttieranlagen“ durchführen und Bildmaterial erstellen wollen.
Der BDL betont in seiner Bewerbung auf die Stellenanzeige das Wissen und das Engagement der Junglandwirte im Bereich der Tierhaltung. Die jungen Landwirte hätten kein Problem mit dem Zugang zu den Ställen. „Uns lässt der Landwirt auch am Tag in den Stall, denn wir kümmern uns vorher um Tierseuchenfreiheitsbescheinigungen und tragen Schutzkleidung, so dass die Tiere nicht mit Krankheitserregern in Berührung kommen." Der leichtere Zugang zu den Tieren habe auch den Vorteil, dass diese weniger erschreckt und die Bauernfamilien nicht durch Einbrüche traumatisiert würden, unterstrich Sehnke. Versehentliche Sachbeschädigungen würden durch Haftpflichtversicherungen gedeckt. Schließlich seien Junglandwirte durch die betrieblichen Aufzeichnungspflichten fit im Dokumentieren. Allerdings sei das von Deutschen Tierschutzbüro geforderte Darstellen und Auswerten von Missständen und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sicher nur im Ausnahmefall nötig, denn Landwirte liebten gesunde Tiere.
Die vollständige Bewerbung lesen Sie hier.