Unbekannte sind am 24. August in einen Schweinestall in Bad Oeynhausen-Dehme eingebrochen. Wie die Kreispolizei Minden-Lübbecke gegenüber dem Westfalen Blatt erklärte, gebe es eindeutige Einbruchspuren überall im Gebäude, es fehlt jedoch nichts.
Die Polizei geht davon aus, dass es einen Zusammenhang zu früheren Drohbriefen gibt. Darin heißt es: „Wie es im Stall des Landjugendvorsitzenden im Bauernverband Minden-Lübbecke aussieht, wird man bald sehen.“ Bilder aus den Ställen von NRW-Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking seien nur der Anfang gewesen.
Die Briefe erhielt allerdings nicht der eigentliche Tierhalter, sondern der 24-jährige Agrarfachwirt Stefan Schmidt aus Bad Oeynhausen. Er ist in besagtem Stall lediglich für den täglichen Stalldurchgang zuständig. Betreiber ist der Mindener Landwirt Christoph Kerlen.
Fotos hat er von seinen Tieren bislang nicht im Netz gefunden. „Aber wieso dieser Einbruch bei uns?“, wundert er sich. Sein Betrieb unterliege mehrfachen Kontrollen: Eine Tierärztin aus Hille sehe im Stall nach dem Rechten. Zudem pflege er ständig alle meldepflichtigen Daten im Herkunfts- und Informationssystem für Tiere (HIT) ein.
Diese Datenbank registriert bundesweit nicht nur sämtliche Tiertransporte, An- und Verkäufe oder Schlachtungen. Auch nötige Behandlungen von Krankheiten in Ställen müssen darin gemeldet werden. „Außerdem würde bei einer erhöhten Anzahl von Sterbefällen sofort das zuständige Veterinäramt bei uns erscheinen“, betonte Kerlen. Denn für den Abtransport toter Tiere beauftragte Unternehmen seien verpflichtet, Sterbezahlen unmittelbar ans jeweilige zuständige Veterinäramt zu melden.
„Außerdem kann uns jeder fragen, wie wir die Tiere halten“, bekräftigte Kerlen gegenüber dem Westfalen Blatt weiter. In diesem Jahr hätten bereits vier Schulklassen seinen Mindener Standort besucht. „Man kann sich bei uns vor Ort überzeugen, dass alles in Ordnung ist.“
Irritiert zeigt sich unterdessen auch Stallverpächter Rainer Meyer: „Einen konkreten Verdacht haben wir nicht“, sagte er der Zeitung. „Solchen Leuten geht es nicht um den Tierschutz. Es geht darum, Personen in Verruf zu bringen.“