Russlands Landwirtschaftsministerium erwägt zahlreiche Maßnahmen, um den Export von Agrarprodukten und Lebensmitteln deutlich zu erhöhen. Grundlage dieser Überlegungen ist das im Mai 2018 von Präsident Wladimir Putin festgelegte Ziel, den Wert der Ausfuhren dieser Warengruppe bis 2024 auf insgesamt 45 Mrd $ (39,4 Mrd Euro) zu verdoppeln.
Wie das Moskauer Agrarressort am vorvergangenen Freitag (17.8.) gegenüber der Zeitung „Izvestia“ erklärte, könnte diese Vorgabe unter anderem durch die Erzeugung neuer Verarbeitungsprodukte mit einem Mehrwert erreicht werden. Dabei gehe es zum Beispiel um Süß- und Wurstwaren, Getränke sowie um Getreideprodukte wie Stärke, Sirup und Speisealkohol. Dabei seien die Kundenwünsche in den Zielländern zu erfüllen.Zudem müsse ein Absatzförderungssystem für die Auslandsmärkte entwickelt werden. Notwendig sei auch die Beseitigung von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen.
Als weitere Maßnahme wird die Schaffung einer effektiven Logistik und Exportinfrastruktur genannt, was den Bau neuer Distributionszentren, die Erhöhung der Umschlagskapazitäten in den Häfen und die Einführung digitaler Technologien betreffe. Putin hatte im Juni erklärt, dass der Export von Agrarprodukten und Lebensmitteln 2018 voraussichtlich auf insgesamt rund 23 Mrd $ (20,1 Mrd Euro) steigen werde, nach 20,7 Mrd $ (18,1 Mrd Euro) im vergangenen Jahr. Ein Drittel der Ausfuhren 2017 entfiel auf Getreide, Mehl und Getreideprodukte. Deutlich kleinere Anteile wurden für Fertigprodukte, Fisch und Krustentiere, Öl- und Fettprodukte sowie Fleisch und Innereien verzeichnet. Das gesamte aggregierte Exportvolumen belief sich auf mehr als 65 Mio t.