Die niedersächsische Landesregierung hält nichts von „Ernährung“ als neues Schulfach. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Bundesagrarministerin Julia Klöckner hatten sich dafür ausgesprochen.
Die Landesregierung meint dagegen, dass sich nicht jede gesellschaftliche Fehlentwicklung in der Schule und durch neue Schulfächer auffangen lasse. Vielmehr seien die Eltern bei der Frage der Ernährung in der Pflicht. Das Thema könne aber in anderen Fächern, bei Themenwochen und Projekten mitbehandelt werden, hieß es aus Hannover. Auch Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne ist gegen ein eigenes Schulfach.
In der Antwort des Kultusministers heißt es, dass die Zahl der übergewichtigen Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung seit 2007 nahezu gleichgeblieben ist. Demnach hatten 2007 5,5 Prozent der Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren Übergewicht, 2017 waren es 5,7 Prozent. Von Adipositas (starkem Übergewicht) betroffen waren 2007 von den Untersuchten 4,1 Prozent, zehn Jahre später stieg der Wert leicht auf 4,3 Prozent.