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Panorama 3 über Einsatz von Reserveantibiotikum in der Geflügelmast

Das NDR-Magazin Panorama 3 berichtet heute Abend um 21:15 Uhr über einen angeblich unkontrollierten Einsatz des Reserveantibiotikums Colistin in der Geflügelmast. „Große Mengen“ Colistin würden in Geflügelställen über die Tränken verabreicht. Wie viel es genau ist, sei unklar.

Lesezeit: 3 Minuten

Das NDR-Magazin Panorama 3 berichtet heute Abend um 21:15 Uhr über einen angeblich unkontrollierten Einsatz des Reserveantibiotikums Colistin in der Geflügelmast. „Große Mengen“ Colistin würden in Geflügelställen über die Tränken verabreicht. Wie viel es genau ist, sei unklar. Landwirte müssten zwar den zuständigen Behörden melden, welche Antibiotika sie ihren Tieren genau geben, doch diese Daten würden nicht veröffentlicht.


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Die Autoren berufen sich auf Angaben aus 2015. Damals wurden insgesamt für alle Nutztierarten mehr als 80 t Colistin verkauft. Das sei zwar weniger als in den Vorjahren, aber immer noch viel, so Panorama 3. Nach Recherchen des NDR wurde der größte Teil davon offenbar Puten und Masthühnern verabreicht.


Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) stuft Colistin als eines der wichtigsten Antibiotika für Menschen ein. Allerdings sei inzwischen bekannt, dass die Erreger schnell dagegen resistent würden. Laut Kritikern sei es daher wichtig zu verstehen, dass sich resistente Bakterien, die in der Tiermast entstehen, früher oder später auch beim Menschen wiederfinden werden.


Im vergangenen Jahr hätten Forscher der Uni Zürich knapp 130 Proben von Hähnchen- und Putenfleisch untersucht. Mehr als die Hälfte der Tiere stammte aus deutschen Mastställen, etwa ein Drittel aus der Schweiz. Dabei hätten die Forscher in keiner Probe aus der Schweiz Bakterien gefunden, die gegen Colistin resistent waren. In 40 % der Proben aus Deutschland sei dies jedoch der Fall gewesen. Für die Schweizer Wissenschaftler sei damit klar gewesen, dass es nach der Gabe von Colistin besonders viele resistente Bakterien gebe. Das belege auch eine aktuelle Studie von drei EU-Behörden. Sie würden zeigen, dass sich resistente Erreger stärker ausbreiten, wo viele Antibiotika bei Menschen oder Tieren eingesetzt werden.


Deshalb fordern einige Mediziner, Colistin für Nutztiere komplett zu untersagen. Tierärzte sind jedoch gegen ein solches Verbot. Sie befürchten, dann erkrankte Tiere möglicherweise nicht mehr behandeln zu können. So etwas habe man schon einmal erlebt, als ein anderes Medikament für die Anwendung bei Tieren verboten wurde.


Der Verein "Tierärzte für eine verantwortbare Landwirtschaft" sieht dies anders. Er hält den Einsatz von Colistin und anderer für Menschen wichtiger Reserveantibiotika in Ställen für unverantwortlich. Tierärzte könnten aus ihrer Sicht komplett auf das Mittel verzichten, doch dafür müsste allerdings die Haltung grundlegend verbessert werden. Das funktioniere, wenn deutlich weniger Tiere und widerstandsfähigere Rassen eingestallt würden, damit die Tiere nicht so schnell krank werden.


Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) lehnt ein Verbot  dagegen ab. Das könne die arzneiliche Versorgung von Tieren beeinträchtigen, schreibt sein Ministerium.

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