Polen pocht in der Agrarpolitik auf eine Angleichung der europäischen Förderbedingungen. Landwirtschaftsminister Krzysztof Jurgiel kündigte ein verstärktes Engagement seines Hauses in der Debatte um die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) an.
Jurgiel fordert neben dem Erhalt einer „starken und uneingeschränkten Gemeinschaftsfinanzierung“ der GAP nach 2020 eine EU-weite Anpassung der Direktzahlungen. Der Minister kann dabei auf die Unterstützung des polnischen Parlaments zählen.
In einer am 9. Februar mit breiter Mehrheit gefassten Entschließung wird das bestehende System der gemeinschaftlich finanzierten Direktzahlungen als „Schlüssel zur Umsetzung der Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik“ bezeichnet. Der Sejm, einer der beiden Kammern der polnischen Nationalversammlung, fordert ebenfalls eine Nivellierung der europäischen Direktzahlungen und erteilt Vorschlägen für eine weitergehende Kofinanzierung der Beihilfen aus nationalen Haushalten eine klare Absage.
Jurgiel bezeichnete die ökonomische Stärkung der Agrarwirtschaft sowie die Erhöhung der Lebensqualität als zentrale Ziele des polnischen Landwirtschaftsministeriums für die nächsten zwei Jahre. Im Rahmen der Vorstellung der neuen strategischen Prioritäten kündigte der Ressortchef noch für dieses Quartal einen „Pakt für den ländlichen Raum“ an, mit dem politische Entscheidungen stärker als bisher auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft als „tragende Säule der polnischen Wirtschaft“ ausgerichtet werden sollen.