Die für die EU, Kanada und Osteuropa erwartete Steigerung der Rapsernte wird aufgrund niedriger Anfangsbestände und einer weiter steigenden weltweiten Nachfrage nur wenig zur Verbesserung der Versorgungslage beitragen können. Allerdings werden in den USA und Südamerika deutlich höhere Sojaernten als im Vorjahr erwartet, die zu einem Anstieg der Endbestände führen könnten. Das war der Tenor beim internationalen Treffen der Produzenten in Asunción, Paraguay.
Die globale Marktentwicklung wurde dabei von den Konferenzteilnehmern aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage für Nahrung und Energie durchweg positiv eingeschätzt, berichtet die UFOP von der Tagung. Sorge machen den Soja- und Canola-Erzeugern hingegen die unverändert restriktive Haltung der EU gegenüber der Gentechnik und die fehlenden Grenzwerte für zufällige gentechnische Verunreinigungen. Die finanziellen Risiken des Fundes einer zufälligen Verunreinigung in einer Schiffsladung seien enorm, hieß es. Mit großem Unverständnis wurde auch die Entscheidung der EU-Kommission aufgenommen, die neonikotinoide Saatgutbeizung in für Bienen attraktiven Kulturen zu verbieten.
Auch steuerliche Regelungen wurden kritisch diskutiert, z.B. die Einführung von Produktionssteuern in Argentinien. Die Anwendung sogenannter differenzierter Export-Steuern (differential export taxes, DET) lehnten die Ölsaatenproduzenten klar ab, da sie zu massiven Marktstörungen führen.
Diskutiert wurden darüber hinaus die agrarpolitischen Rahmenbedingungen in den Erzeugerregionen, z.B. die Beschlüsse zur EU-Agrarreform. Die UFOP wies hierzu auf die massiven Folgen der Einführung sogenannter iLLUC-Faktoren auf den Einsatz von Pflanzenölen zur Biokraftstofferzeugung hin. Die Kongressteilnehmer fordern daher weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen, bevor Entscheidungen getroffen werden könnten. Diskutiert wurde schließlich der Umgang mit den steigenden Treibhausgas-Minderungsanforderungen u.a. auf die Stufe der Landwirtschaft. (ad)
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