Drei Jahre nach dem Einstieg von Tönnies in die Pharma-Branche zieht sich Deutschlands größter Fleischproduzent aus dem Bereich wieder zurück. Das Unternehmen hat sich Mitte November von seiner Heparin-Produktion am Standort in Rheda-Wiedenbrück getrennt und die Tochter Pharma Action an die spanische Saria-Gruppe verkauft, berichtet der Deutsche Apotheker Verlag.
Der Grundstoff für den Blutgerinnungshemmer Heparin sollte in einer der Fabrik bei Rheda-Wiedenbrück aus dem Darmschleim von Schweinen gewonnen werden – einem bei der Schlachtung ohnehin anfallenden Nebenprodukt. Angesichts der vielen Millionen Schweine, die jährlich bei Tönnies geschlachtet werden, fand man das offenbar eine gute Idee. Sauberes Heparin „made in Germany” war das Ziel, so der Apotheker Verlag weiter. In Berlin sollte der Grundstoff dann bei der Tönnies-Tochter Action Pharma GmbH weiterverarbeitet werden. 2014 ging es los – doch nun hat Tönnies offenbar genug. „Wir bleiben aber weiter Lieferant für das Werk“, wird Sprecher André Vielstädte zitiert.