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US-Forscher: Dürre2018 ist Folge des Klimawandels

US-amerikanische Klimaforscher führen im aktuellen Weltklimabericht die extremen Wetterphänomene rund um den Globus wie Überschwemmungen, Wirbelstürme, Starkregen und extreme Trockenperiode als Folge der Erderwärmung, auf menschliche Faktoren wie Verkehr, Industrialisierung und Landwirtschaft zurück.

Lesezeit: 4 Minuten

US-amerikanische Klimaforscher stufen in ihrem jüngsten Bericht zum Klimawandel die extremen Wetterphänomene rund um den Globus wie Überschwemmungen, Wirbelstürme, Starkregen und extreme Trockenperiode als Folge der Erderwärmung ein, die auf menschliche Faktoren wie Verkehr, Industrialisierung und Landwirtschaft zurückzuführen sind.

 

Im Jahre 2017 sind die Konzentrationen an Treibhausgasen wie Kohlendioxyd (CO2) und Methan, das in großen Mengen bei der Tierhaltung anfällt, auf neue Höchstwerte gestiegen. Dies berichtet die US-Klimabehörde NOAA in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Welt-Jahresklimabericht.

 

Das Jahr 2017 war unter den heißesten Jahren seit Wetterdatenerfassung in den USA. Das bestätigt der am Mittwoch veröffentlichte Jahresbericht 2017 der US-Klimabehörde NOAA, an dem mehr als 500 Forscher aus 65 Ländern mitgearbeitet hatten. Der über 300 Seiten starke Report fasst die wichtigsten weltweiten Klimatrends von 2017 zusammen.

 

2017 gelte als das drittwärmste Jahr der Messungen, teilte NOAA mit. Weltweit machte sich damit nach Ansicht der US-Forscher die globale Erwärmung deutlicher als je zuvor bemerkbar.  Weltweit war es 2017 um etwa 0,43 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt von 1982 bis 2010. Die Ozeane sind so warm wie nie zuvor und nehmen immer mehr Hitze aus der Atmosphäre auf.

 

Der durchschnittliche Meeresspiegel stieg nach NOAA-Angaben im vergangenen Jahr ebenfalls in Rekordausmaß und lag 7,7 Zentimeter über dem Niveau von 1993. Seit Beginn der 90er Jahre werden exakte Meeresspiegel-Höhenmessungen der Ozeane auf dem gesamten Globus per Satellit durchgeführt. Seit 1993 sei der Meeresspiegel im Durchschnitt etwa drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen, schreiben die US-Forscher.

 

In Deutschland droht der heißeste Sommer, der das Hitzejahr 2003 übertreffen könnte

Im Juli dieses Jahres wurden weltweit 118 Hitzerekorde erreicht oder gebrochen, berichtete die NOAA. In Deutschland droht das laufende Jahr mit anhaltender Trockenperiode das heißeste Jahr zu werden seit Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes und könnte das Hitzejahr 2003 vor 15 Jahren noch übertreffen. In einigen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Ost-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Teilen von Baden-Württemberg hat es – abgesehen von lokalen Hitzegewittern - seit April praktisch kaum nennenswert geregnet. Die Schadensbilanz der deutschen Landwirte ist noch nicht absehbar.

 

Die EU-Kommission hat am Donnerstag angekündigt, bis zum 31. August ein von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) in Ispra am italienischen Lago Maggiore auf Satelliten-Aufnahmen gestützten Dürre-Bericht aller EU-Landwirtschaftsflächen zu erstellen.

 

Häusling: „Landwirtschaft ist Mitverursacher des Klimawandels“

Zur Dürre-Notlage in der Landwirtshaft erinnert der Grünen-Koordinator für Agrarwirtschaft im Europäischen Parlament, Martin Häusling, an die Mitverantwortung der Landwirtschaft am Klimawandel und fordert ein Umsteuern in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). 

 

„Jetzt schlägt der Klimawandel voll durch und die Landwirtschaft ist natürlich einer der Bereiche, die am stärksten Opfer des Klimawandels, aber auch Mitverursacher ist. Aber zugleich hat es manche Regionen fast gar nicht betroffen. Die Situation kann sich von einem Dorf zum nächsten sehr stark unterscheiden. Daher muss genau geschaut werden, wo Geld nötig und wie langfristig mehr für Klimaschutz getan werden kann“ sagte Häusling.

 

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In größter Existenznot seien aktuell vor allem die Milchviehbetriebe in den Grünlandregionen, weil da seit Wochen nichts mehr wachse. Gleichzeitig prophezeite der Grünen-Europapolitiker, dass diese Landwirtschaftsbetriebe mit den Folgen der ausbleibenden Grasernte bis ins nächste Jahr hinein mit den Auswirkungen zu kämpfen hätten.

 

„Die einfachste Methode wäre einen Solidaritätszuschlag für Milch zu erheben. Sonst haben wir in Kürze ein weiteres Höfe-Sterben in der Milchviehwirtschaft und die Kühe in der Wurst“, formulierte Häusling drastisch.

 

Neben dieser akuten Nothilfe müsse allerdings auch über langfristige Strategien nachgedacht werden. „Die Landwirtschaft kann nicht so weitermachen wie bisher, sondern muss zukünftig klimafreundlich wirtschaften. Dieser Teil der Agrarförderung muss endlich stärker auf europäischer Ebene angegangen werden. Da ist fachlich Redebedarf über die Klima-Anpassungsstrategien der verschiedenen Anbaumethoden“, so Häusling. "Hier bietet die nachhaltige, sprich ökologische, Landwirtschaft ganz eindeutig das beste Vorbild".

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