Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Bartmers neuer Zukunftsweg: Bauern sollten Landwirtschaft korrigieren

Die Landwirtschaft muss bei gesellschaftlich umstrittenen Agrarthemen offener werden und Fehlentwicklungen diskutieren. Das sagte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung und sprach beispielsweise Nitrat im Grundwasser an.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirtschaft muss bei gesellschaftlich umstrittenen Agrarthemen offener werden und Fehlentwicklungen diskutieren. Das sagte DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung und sprach beispielsweise Nitrat im Grundwasser an. Die Landwirtschaft besäße das notwendige Wissen für Lösungen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Aktuell befinde sich die Landwirtschaft in einer Modernisierungsphase. Allerdings gebe es Produktionssysteme, deren Stabilität in der Zukunft nicht gesichert erscheint. So sei die Fruchtfolge viel zu eng, die Natur wehre sich gegen Eintönigkeit auf dem Acker mit Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern. Pflanzenschutzmaßnahmen würden durch zunehmende Resistenzen an Wirksamkeit verlieren.


Auch in der Tierhaltung gebe es positive Weiterentwicklungen, etwa bei den Ställen.  Nur würden den Tieren heute Leistungen abverlangt, die an deren natürliche Leistungsgrenzen heranreichen. Laut Bartmer ist ein Punkt erreicht, wo die Belastung von Tieren zu weit geht.


Eine Korrektur der Entwicklung ist nach Ansicht des Landwirts aber immer möglich. „Dafür sollte sich die Branche zunächst Klarheit über die Probleme verschaffen. Und je früher das geschieht, desto mehr Reaktionsmöglichkeiten haben wir“, sagte er. Deswegen habe die DLG auf der Grünen Woche im Januar die Diskussion mit ihrem Zukunftskonzept angestoßen.


Da Landwirtschaft ein hoch emotionalisierbares Thema getragen von Idealen sei, sollten sich die Landwirte in die Debatte einbringen, proaktiv, mit Expertenwissen. „Von uns werden Lösungen erwartet, mit denen wir das System korrigieren können. Dafür muss man die Branche aber sensibilisieren.“


Das Nitratproblem hätten die Bauern nach Ansicht Bartmers schon viel länger selbst lösen können. „Jetzt zwingt uns die Düngeverordnung dazu, und das einheitlich für Deutschland, trotz der so unterschiedlichen Problemlagen. Das offenbart die Schwierigkeit staatlicher Regulierung, die, noch so gut gemeint, für Kosten und mehr Bürokratie sorgt, auch dort, wo kein Defizit bestanden hat“, erklärt er der Zeitung. Sein Plan: Wenn die Gesellschaft erkennt, dass sich die Bauern mit solchen Problemen rechtzeitig auseinandersetzen, kann man Gestaltungsfreiheit zurückgewinnen.


Das sieht der Deutsche Bauernverband indes anders, und will die Bauern nicht in die Täterrolle drängen lassen. Gerade Selbstkritik und Selbstkorrektur seien laut Bartmer aber Ausdruck von Stärke der Branche. „Es ist immer mehr zu beobachten, dass wir als Branche die Wagenburg verlassen und so in der Lage sind, die Diskussion aktiv zu gestalten! Es braucht diese Offenheit bei kritischen Themen, die mit der Gesellschaft im Dialog gelöst werden müssen.“


Auf die Frage, ob es in deutschen Intensivregionen wie dem Raum Weser-Ems einen Rückbau von Viehhaltung geben müsse, erklärt der DLG-Chef, dass dies der Markt regele. "Die Düngeverordnung bringt neue Kosten mit sich und damit Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit. Das spricht für strukturelle Veränderungen." Zugleich seien viehhaltungsintensive Regionen in gewisser Weise auch nachhaltig und würden viel Wissen bündeln. Die Wege zu Schlachthöfen seien kurz, die fachkundigen Tierärzte seien vor Ort, ebenso wie Futterhersteller und Stallbauexperten.



top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.