In Baden-Württemberg gibt es derzeit rund 900 Betriebe, die eine Zulassung der Europäischen Union zur Schlachtung von Huftieren besitzen. Die Situation und Entwicklung der Schlachthöfe sei zufriedenstellend, lautete das Fazit des Landtagsausschusses für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der sich mit diesem Thema beschäftigt hatte.
„Zwar ging die Zahl der Betriebe in den vergangenen Jahren leicht zurück; dennoch verfügt Baden-Württemberg über eine vergleichsweise dichte, vielfältige und stabile Schlachtstruktur“, stellte der Ausschussvorsitzende Martin Hahn von den Grünen fest. Das bedeute nicht nur kurze Transportwege für die Tiere, sondern fördere auch die Herstellung regionaler Lebensmittel.
Der größte Teil der Schlachtstätten wird laut Hahn von landwirtschaftlichen Direktvermarktern und Metzgereien betrieben. Hinzu kämen Gemeindeschlachthäuser, die von kleinen Metzgereien und Landwirten genutzt würden und teilweise nur einen Tag pro Woche in Betrieb seien. Lediglich rund 50 der insgesamt 901 Schlachtbetriebe seien große Schlacht- und Dienstleistungsbetriebe. Die Nähe zwischen Schlachtung und Verarbeitung garantiere höchste Güte für die Verbraucher, betonte der Ausschussvorsitzende.
Nach seinen Angaben sind kleinere Schlachtstätten, vor allem Metzgereien, gut über das Land verteilt. „Statistisch sind in jedem Landkreis 15 Metzgereien oder Landwirte für die Schlachtung von Schweinen oder Rindern zugelassen“, berichtete Hahn. Auf die vielen kleinen Betriebe entfällt ihm zufolge mit 3 % bis 4 % allerdings nur ein sehr kleiner Teil des gesamten Schlachtaufkommens in Baden-Württemberg. In den drei größten Betrieben des Landes für Schweine würden dagegen rund 70 % der Tiere geschlachtet. Die restlichen rund 25 % entfielen auf mittelgroße Betriebe.
Der Grünen-Politiker hob hervor, dass durch die große Zahl der Schlachtbetriebe und deren flächendeckende Verteilung den Tieren lange Transportwege erspart blieben. Im Ausschuss würden auch die Gebühren für Schlachtbetriebe debattiert. Diese müssen Hahn zufolge im Blick behalten werden, da zu hohe Kosten gerade für kleinere Betriebe finanzielle Schwierigkeiten oder gar das Aus bedeuten könnten. Kleine und große Schlachtstätten dürften nicht über einen Kamm geschoren werden, da sie sich in ihrer Arbeitsweise stark unterschieden.