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BMEL-Erntebericht 2017: Menge und Preise unbefriedigend

Ungünstige Witterungsbedingungen prägen die Ernteergebnisse des Jahres 2017. Die regional und zeitlich extrem unausgewogene Niederschlagsverteilung wirkte sich nachteilig auf die Erntemengen und –Qualitäten bei wichtigen Kulturen aus. So fällt das Fazit des BMEL zur Ernte 2017 in diesem Jahr aus.

Lesezeit: 5 Minuten

Ungünstige Witterungsbedingungen prägen die Ernteergebnisse des Jahres 2017. Die regional und zeitlich extrem unausgewogene Niederschlagsverteilung wirkte sich nachteilig auf die Erntemengen und –Qualitäten bei wichtigen Kulturen aus. Witterungsbedingt mussten die Erntearbeiten immer wieder unterbrochen werden, so dass die Getreideernte in einigen Regionen noch immer nicht abgeschlossen ist, berichtet Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).


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Die deutsche Getreideernte fällt in diesem Jahr insgesamt unterdurchschnittlich, jedoch mit starken regionalen Schwankungen aus. Die Rapsernte 2017 enttäuscht nach einem bereits mäßigen Vorjahresergebnis. Die Erzeugerpreise spiegeln die Erntesituation in Deutschland nur eingeschränkt wider, da die internationalen Getreide- und Ölsaatenmärkte weiterhin gut versorgt sind.


Im Folgenden die wichtigsten Details zur Ernte:


Die deutsche Getreideernte wird einschließlich Körnermais insgesamt rund 45,3 Millionen Tonnen erreichen und damit knapp unter der Vorjahresmenge (45,4 Millionen Tonnen) wie auch unter dem mehrjährigen Mittel (- 3,4 Prozent) liegen. Dies ist das vorläufige Ergebnis der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE)“ auf der Basis von repräsentativen Ertragsmessungen. Insgesamt wurde auf etwa 6,27 Millionen Hektar Getreide zur Körnergewinnung angebaut. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Getreideanbaufläche, insbesondere bei den Winterkulturen, erneut leicht eingeschränkt und erreicht damit den niedrigsten Stand seit 1993. Nach den bisher vorliegenden Druschergebnissen liegen die Hektarerträge im Schnitt aller Getreidearten bei 72,2 Dezitonnen. Angesichts des schleppenden Ernteverlaufs ist eine Korrektur nach unten jedoch denkbar.


Weizenist in Deutschland die wichtigste Getreideart: Insgesamt beläuft sich die Erntemenge auf 24,5 Millionen Tonnen; dies entspricht in etwa dem Vorjahreswert. Davon entfallen 24,1 Millionen Tonnen auf Winterweizen, der – abgesehen von Körnermais – das höchste Ertragspotenzial unter den Getreidearten aufweist. Die Hektarerträge beim Winterweizen schwanken regional sehr stark in Abhängigkeit von der Wasserversorgung in der Kornfüllungsphase. Im Bundesdurchschnitt werden wie im Vorjahr 77 Dezitonnen erreicht und damit das mehrjährige Mittel um 1,8 Prozent verfehlt.

 

Der Roggenanbau wurde wie schon in den Vorjahren weiter eingeschränkt und lag zur Ernte 2017 um 17,8 Prozent unter dem mehrjährigen Mittel. Auch die bislang gemeldeten Hektarerträge fallen mit 50,1 Dezitonnen sehr niedrig aus. Somit ergibt sich eine  Roggenernte von nur noch 2,70 Millionen Tonnen; dies wäre die niedrigste Erntemenge seit 2011. Zur Vermahlung als Brotgetreide werden in Deutschland rund 800 000 Tonnen Roggen benötigt. Die übrigen Mengen werden exportiert oder anderweitig verwendet, u. a. als Futtermittel.

 

Im Vergleich zu anderen Getreidearten schneidet die Wintergerste in diesem Jahr am besten ab, da sie wegen ihrer frühen Abreife zu einem großen Teil vor Beginn des wechselhaften Wetters abgeerntet werden konnte. Die Hektarerträge fallen mit 73,3 Dezitonnen um 5,4 Prozent besser aus als im mehrjährigen Durchschnitt. Die Erntemenge liegt mit 9,0 Millionen Tonnen um 0,5 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres und um 7,6 % über dem mehrjährigen Mittel.

 

Unter den Sommerungen stellt die Sommergerste die wichtigste Getreidekultur dar. Bei stabiler Anbaufläche wurde mit 1,91 Millionen Tonnen eine deutlich höhere Sommergerstenernte als im Vorjahr (+ 7,9 Prozent) eingebracht. Dies ist eine Folge der recht guten Hektarerträge von im Schnitt 56,2 Dezitonnen.

 

Die Anbaufläche von Hafer wurde entgegen dem Trend der letzten Jahre deutlich ausgeweitet. Dies führte trotz etwas geringerer Hektarerträge zu einem Anstieg der Erntemenge um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 594 000 Tonnen.

 

Für den Körnermais ist auf Grund des späteren Erntezeitpunkts eine Ernteschätzung derzeit nur mit Einschränkungen möglich. Nach derzeitigem Stand sind die Ertragsaussichten gut, obwohl die Entwicklung der Bestände nach der Aussaat zunächst vielfach zögerlich verlief. Diese Ackerfrucht braucht viel Wasser in der Hauptwachstumsphase und konnte daher von den ergiebigen Niederschlägen im Sommer profitieren.

 

Die Qualität der Getreideernte 2017 kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilt werden, wird jedoch als sehr heterogen eingeschätzt. Die Druschproben aus der BEE sind erst zu einem kleinen Teil untersucht, sodass noch kein abschließendes Urteil möglich ist. Grundsätzlich kann man jedoch davon ausgehen, dass die früh geernteten Partien bessere Qualitätsparameter aufweisen. Überständiges Getreide kann dagegen vielfach nur noch als Futtergetreide oder zur Biogaserzeugung verwendet werden.

 

Für die Preisbildung sind die Entwicklungen an den internationalen Märkten von entscheidender Bedeutung. Auch wenn die Rekordmengen des vergangenen Jahres nicht erreicht werden, sind die globalen Getreidemärkte 2017 im fünften Jahr in Folge relativ gut versorgt. Die Weltmarktnotierungen liegen aktuell daher weit unter denen in der letzten Preishausse des Jahres 2012, jedoch zumeist über dem Niveau des Vorjahres. Auch der FAO-Index der Getreidepreise an den internationalen Märkten lag im Juli 2017 um 14 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Aktuell zeigt die Kursentwicklung jedoch wieder nach unten. Die Preissituation ist aus Sicht der deutschen Getreideerzeuger etwas besser als im Vorjahr.

 

Beim Winterraps, der in Deutschland bedeutendsten Ölsaat, wurde die Anbaufläche leicht eingeschränkt. In Verbindung mit enttäuschenden Hektarerträgen auf Grund widriger Witterungsbedingungen fällt die Erntemenge mit 4,3 Millionen Tonnen noch kleiner als im Vorjahr aus. Die Erzeugung von 2016 wird um 5,9 Prozent und das mehrjährige Mittel um 14,6 Prozent unterschritten. Die Ölgehalte der bisher im Rahmen der BEE untersuchten Rapsproben erreichen ebenfalls nicht das Niveau der Vorjahre.




 

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