„Nicht perfekt, aber wohl alternativlos!“ so in etwa lassen sich die Aussagen zusammenfassen, die die Vertreter der drei größten deutschen Schweineschlachter auf der ISN-Mitgliederversammlung in Münster zum Thema Preisfindung abgegeben haben. Hauspreise seien manchmal nötig, meinen die Schlachter.
„Nicht perfekt, aber wohl alternativlos!“ so in etwa lassen sich die Aussagen zusammenfassen, die die Vertreter der drei größten deutschen Schweineschlachter auf der ISN-Mitgliederversammlung in Münster zum Thema Preisfindung abgegeben haben. ISN-Marktreferent Matthias Quaing kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem die Achterbahnfahrt der Preise um die Jahreswende herum, die nicht zuletzt durch Hauspreise der großen Unternehmen verursacht wurde. Außerdem habe Deutschland in den letzten Jahren seine Spitzenposition beim Schweinepreis in der EU räumen müssen und sei mittlerweile fast Schlusslicht. Vor allem Tönnies lasse immer öfter die Muskeln spielen, sodass der Schweinemarkt nicht mehr so wie früher funktioniere, so Quaing (siehe Bild unten).
Dem widersprach Josef Tillmann von der Firma Tönnies und relativierte das Hauspreis-Problem etwas: „Wir haben im letzten Jahr nur viermal einen Hauspreis bezahlen müssen“, sagte Tillmann. Meistens läge die VEZG ja richtig. Nur manchmal müsse man eben eingreifen. Ob ein Hauspreis nötig ist, hängt vor allem vom Inlandsmarkt ab und nicht von eher langfristigen Exportgeschäften. Gleichzeitig wies er allerdings daraufhin, dass auch der deutsche Fleischmarkt nicht immer eins zu eins auf den Lebendmarkt übertragbar sei.
Carsten Schruck von der Westfleisch betonte, dass sie als genossenschaftliches Unternehmen manchmal sogar positive Hauspreise zahlten. Man stehe aber voll und ganz hinter der deutschen Preisfindung. Das Thema werde in den Westfleisch-Gremien aber immer wieder intensiv diskutiert. Manchmal müsse man aber im Interesse des Unternehmens auch zu negativen Hauspreisen greifen, so Schruck.
Frans Stortelder von Vion sieht den deutschen VEZG-Preis kritscher. Er hält wenig von den kurzfristigen und heftigen Preisschwankungen. „Das schadet der gesamten Branche!“, so der Vion-Manager. Selbst ein 4-Wochen-Preis, den Vion in Holland teste, sei eigentlich keine Lösung. Seine Vision ist ein 12-Monats-Preis, weil man dann alle Jahreszeiten und aller Länder der Welt abbilden könnte. Er hatte allerdings auch keine Idee, wie man diesem Ziel näher kommen soll.
Neue Töne hierzu gab es auch vom ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes. Er stelle fest, dass immer mehr Schweinehalter an dem ständigen Auf- und Ab der Preise zweifeln. Im Geflügelbereich sei der Verlauf viel ruhiger und den Bauern ginge es sicherlich nicht schlechter, so Dierkes.
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„Nicht perfekt, aber wohl alternativlos!“ so in etwa lassen sich die Aussagen zusammenfassen, die die Vertreter der drei größten deutschen Schweineschlachter auf der ISN-Mitgliederversammlung in Münster zum Thema Preisfindung abgegeben haben. ISN-Marktreferent Matthias Quaing kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem die Achterbahnfahrt der Preise um die Jahreswende herum, die nicht zuletzt durch Hauspreise der großen Unternehmen verursacht wurde. Außerdem habe Deutschland in den letzten Jahren seine Spitzenposition beim Schweinepreis in der EU räumen müssen und sei mittlerweile fast Schlusslicht. Vor allem Tönnies lasse immer öfter die Muskeln spielen, sodass der Schweinemarkt nicht mehr so wie früher funktioniere, so Quaing (siehe Bild unten).
Dem widersprach Josef Tillmann von der Firma Tönnies und relativierte das Hauspreis-Problem etwas: „Wir haben im letzten Jahr nur viermal einen Hauspreis bezahlen müssen“, sagte Tillmann. Meistens läge die VEZG ja richtig. Nur manchmal müsse man eben eingreifen. Ob ein Hauspreis nötig ist, hängt vor allem vom Inlandsmarkt ab und nicht von eher langfristigen Exportgeschäften. Gleichzeitig wies er allerdings daraufhin, dass auch der deutsche Fleischmarkt nicht immer eins zu eins auf den Lebendmarkt übertragbar sei.
Carsten Schruck von der Westfleisch betonte, dass sie als genossenschaftliches Unternehmen manchmal sogar positive Hauspreise zahlten. Man stehe aber voll und ganz hinter der deutschen Preisfindung. Das Thema werde in den Westfleisch-Gremien aber immer wieder intensiv diskutiert. Manchmal müsse man aber im Interesse des Unternehmens auch zu negativen Hauspreisen greifen, so Schruck.
Frans Stortelder von Vion sieht den deutschen VEZG-Preis kritscher. Er hält wenig von den kurzfristigen und heftigen Preisschwankungen. „Das schadet der gesamten Branche!“, so der Vion-Manager. Selbst ein 4-Wochen-Preis, den Vion in Holland teste, sei eigentlich keine Lösung. Seine Vision ist ein 12-Monats-Preis, weil man dann alle Jahreszeiten und aller Länder der Welt abbilden könnte. Er hatte allerdings auch keine Idee, wie man diesem Ziel näher kommen soll.
Neue Töne hierzu gab es auch vom ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes. Er stelle fest, dass immer mehr Schweinehalter an dem ständigen Auf- und Ab der Preise zweifeln. Im Geflügelbereich sei der Verlauf viel ruhiger und den Bauern ginge es sicherlich nicht schlechter, so Dierkes.