Die Rapspreise haben zuletzt kräftig Federn gelassen. Trotzdem sieht die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP)zumindest die mittelfristige Entwicklung am Rapsmarktpositiv. Zwar räumte die Organisation ein, dass das größere nationale und internationale Rapsangebot 2013 sowie die Erwartung einer guten US-Sojaernte die Preisnotierungen zuletzt unter Druck gesetzt hätten, doch seien auch die Weizennotierungen nach unten gegangen. Bei Berücksichtigung des Ölzuschlages erziele Raps weiterhin doppelt so hohe Erlöse wie Weizen und bleibe damit auch für die Ernte 2014 attraktiv. Hinzu komme der gute Vorfruchtwert mit Mehrerträgen von bis zu 10 % im nachfolgenden Wintergetreideanbau.
Steigender Pflanzenölbedarf
Aktuellen Schätzungen zufolge ist laut UFOP für 2013/14 eine globale Rapsernte von 66,44 Mio. t zu erwarten, die damit fast 4,16 Mio. t größer als im Vorjahr ausfallen würde. Allerdings befänden sich die Anfangsbestände mit lediglich 2,51 Mio. t auf einem extremen Tiefststand. Bei dem augenblicklich prognostizierten globalen Verbrauch von 65,39 Mio. t sollte es daher trotz der weltweit guten Ernten nicht zu einem relevanten Aufbau der Bestände kommen, erläuterte der Branchenverband. Ihm zufolge dürfte die Lagermenge Ende 2013/14 mit etwa 3,1 Mio. t gerade mal die Hälfte des langjährigen Durchschnittsniveaus erreichen.
Hinzu komme die günstige Absatzsituation in Deutschland: Mit einer Verarbeitungskapazität von rund 8 Mio. t für Raps seien die Ölmühlen hierzulande grundsätzlich aufnahmefähig, was auch für sehr große Erntemengen gelte. Trotz des rückläufigen Rapsölabsatzes in Richtung der heimischen Biodieselindustrie böten sich Vermarktungsmöglichkeiten, beispielsweise beim Absatz von Rapsöl ins Ausland. Neben dem heimischen Bedarf werden nach Einschätzung der UFOP der europäische und der Weltmarkt aufgrund des dort steigenden Pflanzenölbedarfs neue Absatzmöglichkeiten bieten.
Preisrückgang kommt zum Stillstand
Aufgrund der sich abzeichnenden Angebots- und Nachfragesituation gehen Marktexperten laut UFOP davon aus, dass in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte 2013/14 eine Stabilisierung der zuletzt rückläufigen Rapspreise eintritt. Nicht vergessen werden dürfe, dass die prognostizierte große US-Sojaernte noch nicht eingebracht sei, was bei unverhofften Problemen auch Potentiale für kurzfristige Preissteigerungen ermögliche. Unabhängig von der weiteren Erzeugerpreisentwicklung empfiehlt die UFOP für eine erfolgreiche Rapsvermarktung, die Entscheidung über Zeitpunkt und Konditionen des Verkaufs stets auf der Grundlage der eigenen Produktionskosten zu treffen. (AgE/ab)