Die globale Zuckererzeugung soll im bevorstehenden Wirtschaftsjahr 2017/18 nach zwei Jahren mit Defizit wieder größer als die Nachfrage ausfallen, was eine Preiserholung schwierig macht. Das ist laut internationalen Medienberichten das zusammengefasste Ergebnis der aktuellen Marktprognose der International Sugar Organisation (ISO), die Mitte August veröffentlicht wurde.
Demnach erwarten die Analysten in London einen Anstieg der weltweiten Zuckererzeugung gegenüber der Saison 2016/17 um 11,5 Mio t oder 6,9 % auf 179,3 Mio t. Die Nachfrage soll dagegen nur um 1,8 % auf 174,7 Mio t zunehmen, woraus sich ein Überschuss von 4,6 Mio t ableitet. Für die bis Ende September laufende Saison 2016/17 wird ein Defizit von 3,9 Mio t veranschlagt.
Zum globalen Anstieg der Zuckerproduktion 2017/18 werden laut ISO neben Thailand und China vor allem Indien und die EU beitragen. In der Gemeinschaft dürfte aufgrund der Abschaffung der Zuckerquote die Produktion gegenüber 2016/17 um 2,7 Mio t oder 17,0 % auf 18,6 Mio t steigen. In Indien soll die Erzeugung nach ausreichenden Niederschlägen um rund 22 % auf 25,0 Mio t wachsen.
Die Experten der ISO gehen davon aus, dass der auch von anderen Organisationen, darunter das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA), prognostizierte Überschuss am Weltzuckermarkt die Preise belasten könnte. Die Notierungen für Rohzucker in New York und für Weißzucker in London haben seit Jahresbeginn bereits jeweils rund ein Drittel ihres Wertes verloren. Allerdings, so die ISO-Analysten, könnte ein weiterer Preisverfall insbesondere die brasilianischen Produzenten veranlassen, mehr Zuckerrohr für die Bioethanolerzeugung bereitzustellen, was den Zuckermarkt entlasten würde. AgE
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