Zwei Jahre nach dem Start des Projektes KuhVision haben inzwischen 1000 Betriebe die Einzelzuchtwerte ihrer Rinder bestimmen lassen. Mit KuhVision soll in Deutschland eine weibliche Lernstichprobe für die Holsteinzucht etabliert werden. Das Projekt wurde 2016 vom Bundesverband Rind und Schwein und seinen Mitgliedsorganisationen zusammen mit dem vit und dem IFN Schönow initiiert.
Über das Webportal Netrind genom rufen teilnehmende Betriebe die genomischen Zuchtwerte ihrer typisierten Tiere ab. Anhand der Einzelzuchtwerte können Landwirte Selektionsentscheidungen sehr früh im Leben des Kalbes treffen. Zudem decken die Zuchtwerte Schwachstellen bei den Einzeltieren auf, die durch gezielte Anpaarung züchterisch bearbeitet werden können.
Der Ansturm sei weiterhin ungebrochen, sagt Dr. Dierck Segelke, Verantwortlicher für das Projekt im Rechenzentrum vit in Verden. „Jede Woche kommen zwischen fünf und zehn neue Betriebe hinzu.“ Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin vom Bundesverband Rind und Schwein, freut sich über die große Resonanz des Projektes seitens der Milchviehhalter: „KuhVision ist eine Erfolgsgeschichte und das wohl ehrgeizigste Projekt der deutschen Zuchtorganisationen seit der Einführung der genomischen Zuchtwertschätzung.“ Ein weiteres Projektziel ist es, Zuchtwerte für direkte Gesundheitsmerkmale zu schaffen. Hierdurch erhält der Tierhalter Werkzeuge, um die Tiergesundheit züchterisch zu verbessern.