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Fettmarkt: Realität oder Spekulation?

Nachdem die ersten Molkereien die 40 Cent-Marke im September geknackt haben, geht die MEG Milch Board davon aus, dass sich dieser positive Trend im vierten Quartal 2017 flächendeckend auf den Milchgeldabrechnungen wiederfinden wird. Im Juli 2017 hätten die Erzeuger ihre Kosten aber nach wie vor nicht decken können.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem die ersten Molkereien die 40 Cent-Marke im September geknackt haben, geht die MEG Milch Board davon aus, dass sich dieser positive Trend im vierten Quartal 2017 flächendeckend auf den Milchgeldabrechnungen wiederfinden wird.


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Es sei aber keine Milch-, sondern eine Milchfettrallye, so die MEG. Ein verändertes Verbraucherverhalten hin zu fetthaltigeren Milchprodukten habe Anfang des Jahres auf ein rückläufiges Milchaufkommen in den wichtigsten europäischen Erzeugungsländern getroffen. Plötzlich sei das Angstgespenst der Fettknappheit umgegangen und die Notierungen hätten sich überschlagen. Die Frage sei: Wie geht es nun weiter?


Es gebe erste Signale aus dem Markt, dass das Ende der Fahnenstange bei Butter erreicht ist. An der Leipziger Warenterminbörse EEX würden die Preise noch deutlicher nachgeben. Der Zeitpunkt ist für die MEG ungewöhnlich, da die Vorweihnachtszeit jedes Jahr die Spitze im Jahresverbrauch bei Butter markiere. „Die hohe Volatilität am Milchmarkt hat in den letzten Monaten viele Spekulanten angezogen. Es stellt sich nun die Frage, ob die Preisentwicklung das reale Marktgeschehen widerspiegelt – oder wird hier gezockt?“, warnt der Vorstandsvorsitzende Peter Guhl vor Panikmache.

 

Wegdiskutieren lasse sich aber nicht, dass der Milchpreisanstieg der letzten zwölf Monate vor allem vom Fettmarkt getragen war. Es war für die Molkereien schlicht und einfach lukrativ, Milch aus anderen Produktionsbereichen zu verschieben, so Guhl. Der Markt für Milcheiweiß hätte dieser Entwicklung nicht folgen können. Der Magermilchpulverpreis markiere sogar ein Zehnjahrestief. Sollten in den kommenden Monaten die Butterpreise deutlich sinken, hätte das schwerwiegende Folgen für die Milchpreise in Deutschland.


Der aktuelle Milch-Marker-Index MMI liegt bei 98 Punkten. Die Milcherzeugungskosten von 40,98 Cent pro Kilogramm sind im Juli 2017 unter das Niveau von 2010 gesunken, berichtet die MEG Milch Board weiter. Dabei hätten sich die Gesamterzeugungskosten im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 um rund einen Cent pro Kilogramm vermindert, und der MMI sei dementsprechend um drei Prozentpunkte zurückgegangen. Die um mehr als 3 Cent pro Kilogramm höhere Vergütung der Milch durch die Molkereien führte dazu, dass die Unterdeckung der Kosten seit April 2017 um ganze 10 Prozent zurückging. Dennoch wurden für den Durchschnitt der Milchviehbetriebe auch im Juli 2017 nicht die gesamten Kosten, sondern nur 91 Prozent durch die Milchauszahlungspreise gedeckt, so die MEG.


Sie berichtet weiter: Die Milcherzeugungskosten gingen in allen drei Regionen Deutschlands zurück, wobei dies vor allem durch weiter gefallene Ausgaben für Energie und – saisonal bedingt – auch durch reduzierte Kosten für zugekauftes Futter erklärt werden kann. In den nord- und ostdeutschen Regionen wurde nach den zwei Jahren mit Tiefstpreisen erstmalig wieder eine Kostendeckung erreicht. Auf der Seite der Erlöse profitierten  die ostdeutschen Betriebe am stärksten mit einem Milchauszahlungspreis von immerhin 37,9 Cent pro Kilogramm Milch. Hierfür sind vermutlich die überdurchschnittlich zurückgegangenen Anlieferungsmengen an die Molkereien 2016 und 2017 verantwortlich.

 

In Bezug auf die aktuellen Ergebnisse geht die MEG davon aus, dass sich die Kosten im Jahr 2017 nicht auf dem niedrigen Niveau halten werden. Denn die Milchviehbetriebe müssten angesichts der verbesserten Preislage dringend versäumte Ausgaben und Investitionen nachholen. Die Effekte würden sich aber erst zeigen, wenn die Buchführungsdaten für diese Jahre vorliegen. Aktuell würden in die Untersuchung noch die Ausgaben für Abschreibungen, Zinsen und Löhne einfließen, die mitten in der Erzeuger-Preis-Krise galten. Für diese Kostenpositionen gebe es aus statistischen Gründen keine Trendanalyse.

 



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