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Milch-Mangel: Bayernland schließt Emmentaler-Werk in Fürth

Völlig überraschend hat die Molkerei Bayernland eG aus Nürnberg ihr Emmentaler-Werk in Fürth Ende Januar geschlossen. Der Grund: Es fehlt Milch.

Lesezeit: 3 Minuten

Völlig überraschend hat die Molkerei Bayernland eG aus Nürnberg ihr Emmentaler-Werk in Fürth Ende Januar geschlossen. Der Grund: Es fehlt Milch. Bisher wurde in Fürth die Milch der MEG Nürnberg-West verarbeitet, insgesamt rund 55 Mio. kg. Da sich die Bayernland mit den gut 160 Erzeugern der MEG aber nicht auf ein neues Milchpreis-Modell einigen konnte, liefern sie ihre Milch seit 1.1.2017 zur Molkerei Zott. Ursprünglich sollte die nun fehlende Milch von der Bayerischen Milchindustrie (BMI) geliefert werden, doch dieser Deal platzte offenbar auch. Die BMI hat selbst zum 1.1.2017 rund 120 Mio. kg Milch der MEG Nordbayern verloren.

 

Die Forderung des Vorstandes der MEG Nürnberg-West an die Bayernland-Führung war ein Fixpreis auf der Basis eines Referenzpreises, unabhängig von der aktuellen Ertragssituation der Bayernland eG. Laut Gerhard Meier, Hauptgeschäftsführer der Bayernland eG, konnte man dieser Forderung nicht nachkommen, weil alle 3.000 genossenschaftlich organisierten Lieferanten des Unternehmens gleichbehandelt werden müssten.

Außerdem müsse bei der Gestaltung des Milchpreises wie bei anderen Molkereien auch die aktuelle Markt- und Ertragslage berücksichtigt werden. „Im Jahr 2016 lag der Milchauszahlungspreis der Bayernland eG übrigens im Vergleich zu den anderen nordbayerischen Molkereien weit vorne und damit über der Forderung des Vorstandes der MEG Nürnberg-West“, erklärt Meier auf Anfrage von top agrar-Südplus. Der Hauptgeschäftsführer bedauert sowohl das Ende der vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der MEG Nürnberg-West als auch die Schließung der erst 1984 in Betrieb genommenen Käserei.

 

Für die Mitarbeiter kam das Ende in Fürth völlig überraschend: „Am gleichen Tag, als man uns die Werksschließung bekannt gab, hat man uns auch schon nachhause geschickt“, berichtet ein Angestellter. Kritik wird vor allem an der mangelhaften Informationspolitik des Unternehmens geübt und daran, dass die Geschäftsführung nicht versucht habe, den Rohmilch-Mangel zu überbrücken, bis niedrigere Spotmarkt-Preise wieder einen Zukauf erlaubt hätten.

 

Laut Gerhard Meier haben alle der 32 betroffenen Mitarbeiter eine Arbeitsplatzgarantie in einem der anderen Bayernland-Werke in Regensburg, Amberg oder Bayreuth erhalten. Die meisten hätten dieses Angebot angenommen und würden für ihren Mehraufwand eine Ausgleichszahlung erhalten. Unentschlossene könnten noch bis 20.2.2017 überlegen, ob sie das Angebot der Bayernland auf einen Arbeitsplatz annehmen. Mit zwei Mitarbeitern mit eigenem Hof, denen ein Wechsel aufgrund zu langer Fahrtzeiten und der Bindung an ihren Hof vermutlich kaum möglich sein werde, werde man sich auf eine angemessene Abfindung verständigen.

 

In Fürth wurden bisher jährlich rund 9.000 t Emmentaler produziert. Der für die Marke Bayernland hergestellte Emmentaler kommt künftig wieder ausschließlich aus Emmentaler-Käsereien aus dem Allgäu. Die Versorgung mit Emmentaler sei laut Meier weiterhin gewährleistet. Lager- und Reifungsräume der Käserei Fürth würden weiterhin genutzt. Das Zentrallabor bleibe zudem in Fürth.

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