Auf einem Milchviehbetrieb in Österreich ist die Brucellose ausgebrochen. Etwa die Hälfte der 100 Rinder des Betriebes sind von der meldepflichtigen Tierseuche betroffen.
Seit Januar traten in dem Bestand immer wieder Aborte auf und Kälber verendeten. Der Hoftierarzt veranlasste Laboruntersuchungen und nahm Blutproben. Das zuständige Labor der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) stellte Brucellose fest. Die Bekämpfung der Tierseuche konzentriert sich auf dem Betrieb jetzt auf die Erkennung, Isolierung und Ausmerzung der infizierten Tiere, meldet das Labor. Um eine Verbreitung des Erregers zu vermeiden ist der Betrieb aktuell hinsichtlich Milchanlieferung und Tierverkehr gesperrt.
Die österreichische Rinderpopulation gilt seit 1999 als amtlich anerkannt frei von Brucellose. Auch Deutschland ist seit 1999 frei von Brucellose.
Brucellose wird laut dem FLI durch Bakterien der Gattung Brucella verursacht. Die Infektion verläuft bei Rindern langsam und oft unauffällig. Die Krankheit äußert sich durch seuchenhafte Spätaborte im letzten Trächtigkeitsdrittel und Fruchtbarkeitsstörungen. Vielfach verläuft die Brucellose bei Tieren aber latent, das heißt die Tiere scheinen beschwerdefrei zu sein. Infizierte Tiere scheiden den Erreger vor allem durch die Sexualorgane und die Milchdrüsen aus. Eine Übertragung kann also zum Beispiel durch infizierten Samen oder beim Säugen stattfinden.
Menschen können sich durch den direkten Kontakt mit Sekreten infizierter Tiere, den Konsum nicht pasteurisierter Milch oder daraus hergestellten Milchprodukten anstecken. Die Milch des betroffenen Betriebs wurde in der Molkerei pasteurisiert. Deshalb bestand durch die Milch keine Gefahr für Konsumenten.