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Dr. Tappeser: Am Milchmarkt hat sich nichts Grundlegendes geändert

„Während des Milchpreis-Verfalls gab es eine Vielzahl an politischen Initiativen, um die Situation der Milcherzeuger zu verbessern. Auch wenn die Preise derzeit wieder angezogen haben, hat sich strukturell an der Situation leider nichts Grundlegendes geändert“, sagt Dr. Beatrix Tappeser.

Lesezeit: 3 Minuten

„Während des gravierenden Milchpreis-Verfalls der vergangenen beiden Jahre gab es eine Vielzahl an politischen Initiativen, um die Situation der milcherzeugenden Betriebe zu verbessern. Sie trugen die Hauptlast der abstürzenden Milchpreise. Auch wenn die Preise derzeit wieder angezogen haben, hat sich strukturell an der Situation leider nichts Grundlegendes geändert“, sagte Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser beim 4. Hessischen Milchtisch in Wiesbaden. „Es ist an der Zeit, neben den vorhandenen Instrumenten, endlich dauerhaft wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für alle Betriebe in der Wertschöpfungskette zu etablieren“, so Dr. Tappeser weiter.

 

„Mit dem Milchtisch haben wir konstruktive Diskussionen im Hinblick auf die Ermittlung von dauerhaft wirksamen Maßnahmen zur Bewältigung der immer wieder auftretenden Marktkrisen in der Milchwirtschaft geführt“, zeigte sich Tappeser zufrieden. Sie will die maßgeblichen Diskussionsergebnisse bei der Agrarministerkonferenz vom 29. bis 31. März 2017 in Hannover einbringen.

 

Die schwierige Situation am Milchmarkt nahm Hessen zum Anlass, im Januar 2015 einen Milchtisch einzuberufen. Ziel war es, Lösungsmöglichkeiten für die Milchkrise zu finden, die von allen Erzeugerverbänden und den Molkereien gemeinsam mitgetragen werden. Die Situation am Milchmarkt wurde in den vergangenen Jahren nicht nur in Hessen, sondern auch in Berlin und Brüssel diskutiert. „Insbesondere als Vorsitzland der Agrarministerkonferenz in 2015, hat sich Hessen für zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Milchviehbetriebe stark gemacht. Neben der Ausweitung der Intervention haben wir die Milcherzeugerinnen und –erzeuger mit Liquiditätshilfen unterstützt. Zuletzt hatte die EU auf massiven Druck der Mitgliedstaaten Programme für Beihilfen zur Milchverringerung und weitere finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt“, betonte Staatssekretärin Dr. Tappeser. Um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken, hat Hessen die Ausgleichszulage im Jahr 2016 um 5 Millionen Euro, auf rund 20,5 Millionen Euro, erhöht. „Damit haben wir den landwirtschaftlichen Betrieben geholfen, in der Marktkrise zahlungsfähig zu bleiben“, sagte die Staatssekretärin.

 

Die Milchauszahlungspreise sind zurzeit wieder etwas angestiegen, liegen aber immer noch unter 35 Cent. Im Januar lagen die Milchpreise bei 31,8 Cent in Hessen, so das Ministerium in einer Mitteilung. Auch die Milchanlieferung nehme saisonal bedingt wieder zu. „Von wirklich guten Milchpreisen, wie im Jahr 2013 (Oktober 40,66 Cent) sind wir aber weiterhin noch weit entfernt. Daher sollten wir die Zeit der relativen Entspannung nutzen um endlich auch strukturelle Änderungen zu erzielen“, machte Dr. Tappeser deutlich. Gerade in einem Land wie Hessen, mit einer kleinstrukturierten Landwirtschaft und einem hohen Anteil an Grünland spiele die Milcherzeugung eine bedeutende Rolle. „Zudem darf nicht vergessen werden, dass die extensive Nutzung der Grünlandflächen für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und damit auch dem Erhalt der natürlichen Vielfalt nicht wegzudenken wäre“, erläuterte Dr. Tappeser.

 

„Unsere Milcherzeugerinnen und –erzeuger können sicher sein, dass Hessen den Dialog mit allen Beteiligten weiterführen wird, bis endlich wirkungsvollere Maßnahmen zum Schutz vor wiederkehrenden starken Milchpreiseinbrüchen beschlossen werden. Ich sehe hier insbesondere die Molkereien und Erzeugerorganisationen in der Pflicht. Aber auch wir werden uns nicht aus der Verantwortung ziehen, wenn politische oder gesetzgeberische Maßnahmen erforderlich sind“ bekräftigte die Staatssekretärin abschließend.

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