In einer gemeinsamen Erklärung haben sich die Mitglieder des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) gegen eine Senkung der Biomilchpreise ausgesprochen. Damit wollen die Groß- und Einzelhändler gemeinsam mit den Herstellern der Naturkostbranche ein klares Zeichen gegen die Preispolitik der Discounter wie Aldi setzen, teilte der BNN mit. „Eine Wette gegen auskömmliche Milchpreise wird nicht akzeptiert“, betonte BNN-Geschäftsführerin Elke Röder.
Stein des Anstoßes ist, dass Aldi Anfang Mai neben der Preissenkung für konventionell erzeugte Vollmilch auf 46 Cent/l zeitgleich auch den Rotstift bei Ökoware angesetzt hat. Der Verkaufspreis für Biomilch wurde um jeweils 8 Cent auf 95 Cent/l für die fettarme und auf 1,05 Euro/l für die Vollmilch herabgesetzt. Zudem wurden auch Butter, Quark und Saure Sahne billiger.
Die unterzeichnenden Unternehmen des BNN, darunter Alnatura, bio verde und die Upländer Bauernmolkerei, sprechen sich energisch gegen diese Preissenkungen aus, die für das Biosegment auch nicht zu rechtfertigen seien. Im Unterschied zum konventionellen Bereich bestehe am Biomilchmarkt momentan alles andere als eine Überschusssituation. Röder erklärte zum Ansatz der Naturkostbranche: „Es geht schlicht weg darum, den Biobetrieben ein stabiles und angemessenes Einkommen zu ermöglichen. Nur so lassen sich artgerechte Milcherzeugung mit Weidegang und eine vielfältige Kulturlandschaft aufrechterhalten.“ Die Biokunden wüssten beim Kauf von ökologisch erzeugter Ware, welchen großen Zusatznutzen das für Mensch, Tier und Umwelt bringe. Daher seien die Verbraucher aufgerufen, gemeinsam mit dem Naturkost-Fachhandel ein Zeichen gegen die ruinöse Preispolitik zu setzen.
Die BNN-Geschäftsführerin betonte zudem: „Durch unsere Haltung wird abermals klar: Der Naturkost-Fachhandel unterscheidet sich in Qualität und Überzeugungen deutlich vom konventionellen Lebensmitteleinzelhandel, der aus wirtschaftlichen oder Imagegründen Bioware führt.“