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Stahl: Weniger Landwirte werden Milchnachfrage decken

Gegen eine Regulierung der Milchproduktion durch die Politik zur Vermeidung einer weiteren Milchkrise hat sich der Vorsitzende MIV, Peter Stahl, ausgesprochen. Auf der Sitzung des wissenschaftlichen Beirats in Nürnberg bekräftigte Stahl seine Ablehnung regulativer Markteingriffe durch die Politik.

Lesezeit: 2 Minuten

Gegen eine Regulierung der Milchproduktion durch die Politik zur Vermeidung einer weiteren Milchkrise hat sich der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Peter Stahl, ausgesprochen. Auf der Sitzung des wissenschaftlichen Beirats in Nürnberg bekräftigte Stahl seine Ablehnung regulativer Markteingriffe durch die Politik. Stattdessen fällt die Mengensteuerung aus seiner Sicht in den Aufgabenbereich der Molkereien. „Ich bin sehr dafür, dass jede Molkerei, ob sie nun genossenschaftlicher oder privater Natur ist, Diskussionen mit ihren Landwirten führt, Mengenperspektiven aufzeigt und verschiedene Vertragsmodelle durchspielt“, so der MIV-Vorsitzende.

 

Auch den Eintritt in eine Branchenorganisation lehnt Stahl ab. „Zu glauben, dass wir darüber Milchpreisabsenkungen, die vom Markt und dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage verursacht werden, abfangen können, ist eine Illusion, die aber von der Politik immer weiter genährt wird“, monierte der Verbandsvorsitzende. Dadurch werde der MIV lediglich zum „Prell-“ und Sündenbock“, wenn die Landwirte in Bedrängnis gerieten.



Das Aufhalten des Strukturwandels in der Milcherzeugung oder gar eine Umkehr dieser Entwicklung hält Stahl für ausgeschlossen. „Ich glaube nicht daran und ich bin überzeugt, dass die Politik auch nicht daran glaubt“, so der MIV-Vorsitzende. Künftig würden schlichtweg weniger Landwirte gebraucht, um die Milchnachfrage zu decken.

 

Vermeiden ließen sich allenfalls Strukturbrüche. Das bedeute aber nicht, dass kleine und mittlere Betriebe mit einem „scharfen Profil“, beispielsweise in der Direktvermarktung oder der ökologischen Erzeugung, nicht auch weiterhin existieren könnten.

 

Stahl verteidigte die Großbetriebe, die nach seiner Ansicht unter einer verzerrten öffentlichen Wahrnehmung leiden. Die Größe der Betriebe stehe in keinem Zusammenhang mit dem Tierwohl, auch wenn dieser Rückschluss in den Medien immer wieder gezogen werden.

 

Von der künftigen Regierung wünscht sich Stahl eine Rückkehr zu wissenschafts- und faktendominierten Debatten und eine Stärkung des mündigen Verbrauchers. Dieser müsse letztlich selbst darüber entscheiden können, welche Produkte seinen individuellen Bedürfnissen zugutekämen.

 

Stahl verwies auf den politischen Druck auf die Milchwirtschaft, die Formulierung von Rezepten zur Reduzierung von Fett, Zucker und Salz zu ändern. „Hier befinden wir uns in der Schusslinie“, so der MIV-Vorsitzende. Positiv bewertete er die Entscheidung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), ihre Empfehlung zum Verzehr fettarmer Milchprodukte zurückzunehmen.

 

 

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