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Wie lässt sich die nächste Milch-Krise verhindern?

Wie sich künftige Milch-Krisen vermeiden oder zumindest abmildern lassen, diskutierten Prof. Dr. Sebastian Hess und Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann von der Christian-Albrechts-Universität Kiel letzte Woche in einem Artikel in der "Süddeutschen Zeitung". Hier ihre Ideen.

Lesezeit: 2 Minuten

Wie sich künftige Milch-Krisen vermeiden oder zumindest abmildern lassen, diskutierten Prof. Dr. Sebastian Hess und Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann von der Christian-Albrechts-Universität Kiel letzte Woche in einem Artikel in der "Süddeutschen Zeitung".


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Der Schlüssel zum Vermeiden von Milch-Krisen liege bei jeder einzelnen Molkereigenossenschaft: Würde jede Genossenschaft nur etwa so viel Milch annehmen, wie sie höherwertig vermarkten könne, wären Preistäler weniger tief und weniger lang. Die dafür erforderliche Anlieferungsdisziplin könnte über Staffelpreismodelle für die Vergütung von Rohmilch erreicht werden. Die Preisstaffel würde sich in jeder Molkerei nach der Grenzverwertung der Rohmilch richten. Dies bedeute, dass ein Landwirt für den Teil seiner Milch, der zu hochwertigen Produkten verarbeitet wird, einen hohen Preis erhält und für die Spotmarkt-„Übermengen“ nur den Spotmarktpreis.


In der aktuellen Krise wären das zwischenzeitlich nur etwa 13 bis 16 Cent/kg gewesen – und damit noch einmal deutlich weniger als der niedrigste durchschnittliche Rückvergütungspreis. Ein solches Preismodell würde Landwirte früher veranlassen, die letzten zusätzlichen Mengen nicht mehr anzuliefern. Wenn es gelänge, die Flutung des Spotmarktes durch eine solche Preisgestaltung einzudämmen, wäre viel gewonnen, schreiben die Autoren in der "SZ".


Ihr Fazit: Die aktuellen Vorschläge zur Lösung der Milchkrise setzen überwiegend auf eine Reduzierung der EU-weit erzeugten Milchmenge. Vermutlich sei diese Denkweise ein Relikt aus Zeiten eines vom Weltmarkt weitgehend abgeschotteten Binnenmarktes.


Die Autoren sehen stattdessen den Schlüssel einer marktgerechten Vermeidung künftiger Krisen in der Preisgestaltung der Genossenschaftsmolkereien. Das auf genossenschaftlicher Solidarität basierende Rückvergütungsmodell gemäß durchschnittlicher Verwertung der Milch signalisiere Milcherzeugern ausgerechnet in Tiefpreisphasen eine nicht vorhandene Knappheit des Rohstoffs Milch. Ein alternatives genossenschaftliches Vergütungsmodell, das sich an der Grenzverwertung statt an der Durchschnittsverwertung der Milch orientiere, könne einen wesentlichen Beitrag liefern. Ob ein derart radikaler Wandel gelinge, bleibe abzuwarten. Der Ball liege im Feld der Genossenschaften. (Quelle: "Süddeutsche Zeitung vom 7.11.)

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