Russland kämpft nach wie vor mit der Afrikanischen Schweinepest. Die Behörden sehen vor allem die kleinen Hinterhofhaltungen als größte Gefahr an. Aufgrund der schlechten Hygienebedingungen seien sie ein schwer bekämpfbares Erreger-Reservoir. Deshalb gibt es inzwischen Überlegungen, die Kleinstbetriebe in Regionen, die für die russische Schweinehaltung von großer Bedeutung sind, komplett zu verbieten, meldet das niederländische Fachblatt Boerderij Vandaag.
Ein Verbot sei keine geeignete Lösung, um die ASP in den Griff zu bekommen, hält Alexander Rondin dagegen. Er ist Vorsitzender des Interessenverbandes russischer Kleinbauern und Hinterhof-Farmer. In einem Brief an Präsident Putin warnte er davor, dass ein Verbot stattdessen dazu führe, dass viele russische Familien von heute auf morgen ihre Einkommensgrundlage verlieren. Rondin sieht die Hauptursache für die erfolglose Pestbekämpfung in der Korruption der zuständigen Veterinärbehörden.
Experten warnen zudem davor, dass ein Verbot von Kleinstbetrieben gegen russisches Recht verstoßen würde. Deshalb gibt es im russischen Landwirtschaftsministerium inzwischen Überlegungen, den Kleinstbauern stattdessen Prämien zu zahlen, wenn sie die Schweinehaltung aufgeben und auf Rinder, Schafe oder Ziegen umsteigen.
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