Schweinefleisch aus Deutschland hat sich zu einem sehr wettbewerbsfähigen Produkt auf den internationalen Märkten entwickelt. Sowohl das Schlachtschweineangebot mit seiner standardisierten und hohen Qualität mit QS- oder GQB-Siegel, als auch die hocheffizienten Vermarktungs- und Verarbeitungsstrukturen haben wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen.
Verschärfte Umwelt- und Tierschutzauflagen, vor allem auf nationaler Ebene, gefährden jedoch die Konkurrenzfähigkeit. Davon sind insbesondere die in Süddeutschland verbreiteten Bestandsgrößen in immer größerem Maße betroffen. Erste süddeutsche Schweinehalter verfolgen deshalb das Ziel, mit mehr Haltungskomfort und speziellen Fütterungskonzepten individuelle Verbraucherwünsche auf den regionalen Märkten zu bedienen. Gemeinsam mit dem Fleischhandel und der Gastronomie sind bereits innovative Vermarktungskonzepte unter der Bezeichnung „Regionale Herkunft“, „ohne Gentechnik“ oder „Strohschwein“ zu finden.
Unabhängig von den regionalen Initiativen fordern Verbraucher zusehends die Verbesserung des Tierwohls in der Schweinehaltung. In der Ferkelerzeugung z.B. wird derzeit die Haltung von Sauen während der Deckperiode kritisch hinterfragt. Konkrete Vorgaben des Gesetzgebers zur künftigen Gestaltung des Deckzentrums lassen aber leider auf sich warten. Dabei sind sie für die Planungssicherheit in Ferkelerzeugerbetrieben dringend notwendig.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) befasst sich bereits mit der Weiterentwicklung des Deckabteils und des Besamungsmanagements. Welche Lösungen möglich sind, wird am 21.2.18 im LVZ Schwarzenau im Rahmen einer Fachtagung diskutiert. Mit Schweinehaltern, Fachberatern und Vertretern der gesamten Wertschöpfungskette sollen die Möglichkeiten und Grenzen von Nischenprodukten und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Sauenhaltung im Deckzentrum diskutiert werden. Alle Infos und die Anmeldung finden Sie hier.