Mehr Ökoprodukte in der Landesverwaltung, ökologisch bewirtschaftete Landesflächen und Landesanstalten und ein landesweiter Ökoaktionstag. Das sind nur drei der Vorschläge, die die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau Baden-Württemberg der Landesregierung unterbreitet hat, um den Ökoanbau in seinem "Stammland" entscheidend voranzubringen, heißt es in einer Pressemitteilung von gestern.
Anlass dafür war ein Treffen der AÖL mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann. In Anbetracht des fortschreitenden gesellschaftlichen Umdenkens in Richtung Ökologie sei ein forscheres Engagement der Landespolitik für den Sektor wünschenswert. Gerade für diejenigen Bäuerinnen und Bauern im Land, die an Bio interessiert seien, etwaige wirtschaftliche Risiken einer Betriebsumstellung aber noch scheuen, sei es wichtig ein klares Zeichen zu setzen und Unterstützung zu signalisieren.
So sei die Politik zum Beispiel gefordert, bei der Verwendung von Ökoprodukten selbst als Vorbild voranzuschreiten. Das einzig grün regierte Bundesland habe derzeit nicht einmal eine Soll-Bestimmung zur Verwendung von ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln in seiner Landesbeschaffungsverordnung. Auch sei es nicht verständlich, dass bisher keine einzige der neun landwirtschaftlichen Landesanstalten ökologisch bewirtschaftet werde und auch die in Landesbesitz befindlichen Unternehmen der Ernährungsindustrie seien noch nicht zu Botschaftern für den Ökolandbau umgebaut worden. Die AÖL fordert darüber hinaus, dass sich die Landesregierung bei der Verpachtung von Landesflächen für eine konsequente Bio-Bewirtschaftung einsetzt. Die Öko-Bewirtschaftung solle zudem künftig als Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe in die Natur anerkannt werden.
Eine weitere Forderung ist ein landesweiter Öko-Aktionstag mit politischem Engagement des Staatsministeriums. Zudem müsse für die von Landwirtschaftsminister Peter Hauk zugesagte Weiterentwicklung des Aktionsplans: "Bio aus Baden-Württemberg" der zur Verfügung stehende finanzielle Rahmen angepasst werden.