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Wie Grünland in Ungunstlagen langfristig nutzen?

Rund 200 Landwirte, Berater und Politiker diskutierten beim 26. Grünlandtag in Freiamt im Schwarzwald, wie sich steiles Grünland nutzen lässt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Ort, an dem der 26. Baden-Württembergische Grünlandtag in diesem Jahr stattfand, hätte von den Veranstaltern nicht besser ausgewählt werden können. Denn auf der Gemarkung Freiamt im Landkreis Emmendingen im Schwarzwald muss man steiles Dauergrünland, das erhebliche Erschwernisse bei der Bewirtschaftung mit sich bringt, nicht lange suchen.



So konnte man auf den Betriebsflächen von Thomas Reinbold aus Freiamt hautnah miterleben, wie schnell beispielsweise ein Schleppschuhverteiler am Hang Probleme bekommen kann. Oder mit welcher Flächenleistung die Verschlauchungstechnik, die bis maximal 45 % Hanglage und nur auf arrondierten Flächen einsetzbar ist, voran kommt. Insgesamt wurden mit der Schleppschlauch-Technik drei verschiedene Varianten vor den rund 200 Teilnehmern des Grünlandtages im Praxiseinsatz gezeigt.

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Jörg Messner vom LAZBW Aulendorf betonte vor Ort, dass die streifenförmige Gülleausbringung nicht mehr Probleme mache als die breitflächige Ausbringung: "Man sieht Fehler halt nur mehr", sagte der Berater. Auch die Futterverschmutzung sei dabei nicht größer. "Der Anwelkgrad und der Nutzungszeitpunkt sind wichtiger als die Güllekonsistenz." Er schilderte anhand von zwei Photovoltaik-Modulen, wie sehr unverdünnte Gülle deren Energieumsetzung absenken kann. Beim Einsatz separierter Gülle sei der Energieverlust dagegen gering. Die Gülle werde in den Boden infiltriert und es entstehe keine Fasermatte.


An einer zweiten Station konnten sich die Teilnehmer über das Thema Bodendruck auf dem Grünland informieren. Wilhelm Wurth vom LAZBW Aulendorf und Martin Grässlin vom LRA Emmendingen veranschaulichten anhand einer transparenten Säule, wie lange es dauert, bis 10 Liter Wasser in einen befahrenen Boden gegenüber einem unbefahrenen eingesickert sind. Die Unterschiede waren anhand der Zeitmessung zum Teil erheblich. Die Berater wiesen auch darauf hin, dass sich der Pflanzenbestand auf verdichteten Böden relativ schnell verändere. So sei beispielsweise das Auftreten der Gemeinen Rispe ein Effekt einer Bodenverdichtung.


Der Schwarzwälder Landwirt Matthias Brugger aus Lenzkirch-Saig demonstrierte vor den Besuchern, wie man das Aufwuchsmessgerät: "Rising-Plate-Meter" richtig einsetzt. Der Milchviehhalter, der mit seiner Vorderwälder-Herde Vollweide nach dem System der Kurzrasenweide praktiziert, hat damit im letzten Jahr wöchentlich den Aufwuchs auf seinen Weiden gemessen. Er betont: "Einen Vorrat ansammeln, sollte man nicht. Denn ein Vorrat auf der Weide ist Futter, das nicht mehr gefressen wird." In diesem Jahr sei das Wuchsverhalten auf den Flächen ganz anders, daher könne man sich nicht auf die Werte vom Vorjahr verlassen. Brugger nimmt teil an einem EIP-Projekt zur Verbesserung nachhaltiger Grünlandnutzung in Praxisbetrieben mit hohen FFH-Anteilen, an dem unter anderem Dr. Lukas Kiefer von der Uni Hohenheim federführend beteiligt ist.


Wissenschaftlerin Juliane Dentler vom LAZBW Aulendorf zeigte anhand von Daten aus 15 Betrieben auf, dass die Rasse Holstein zwar in allen Umwelten die meiste Milch liefere, bei wenig Kraftfutter, Vollweide, viel Gras in der Jahresfutterration und bei hohen Grundfutterleistungen würde der Vorteil der Hochleistungsrasse z.B. zu Vorderwäldern aber gering ausfallen. Diese Doppelnutzungsrasse würde dann vor allem bei den Inhaltsstoffen punkten. Dentler plädierte dafür, sich über eine neue Ausrichtung der Zuchtziele Gedanken zu machen. Zu diskutieren wäre zum Beispiel bei den Vorderwäldern das Merkmal "Grünlandeffizienz" als neues Zuchtmerkmal. Die Auswertung von Juliane Dentler gehört ebenfalls zum bereits genannten EIP-Projekt.


Veranstaltet wurde der Baden-Württembergische Grünlandtag vom MLR in Stuttgart, vom RP Freiburg, LAZBW Aulendorf und vom Landkreis Emmendingen

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