Zum einen tue sich die Wertschöpfungskette im Lebensmittelsektor nach wie vor sehr schwer, steigende Preise an die nächste Stufe weiterzugeben, hieß es dazu aus Branchenkreisen, zum anderen bremsten Engpässe bei Kreditlimits den Geschäftsfluss. Wie es heißt, seien Kreditversicherer nicht bereit, trotz steigender Preise höhere Kreditlimits zu gewähren. Und, so ein Marktteilnehmer, doppelter Preis und unverändertes Kreditvolumen bedeute nun einmal auch nur die halbe Menge.
Niemand will am Markt ins Risiko gehen
Auch wolle angesichts der unvorhersehbaren und starken Volatilität der Preise niemand am Markt ins Risiko gehen, weil Zahlungsziele von höheren Stufen der Wertschöpfungskette oftmals bis über die Limits strapaziert würden. Dabei sei der österreichische Kassamarkt bis Ende der Vorwoche noch lebhaft gelaufen, und es seien auch rege Importe von Weizen, Mais und Ölsaaten, wie Sonnenblumen, getätigt worden.
Die Wiener Produktenbörse notierte am Mittwoch dieser Woche offensichtlich noch auf Basis in der Vorwoche getätigter Abschlüsse mit inländischer Ware Qualitätsweizen mit einem leichten Plus bei 403 Euro/t und Mahlweizen leicht im Minus bei 382 Euro/t. Futtermais gab auf 336,50 Euro/t nach.
Weizenangebote aus der Ukraine hätten jedoch mit Logistikproblemen und oftmals fehlenden Zertifikaten zu kämpfen gehabt. Aber auch hier brachte die Preissteigerung zu Wochenbeginn Stillstand. International sorgen auch Fundamentaldaten für Befestigung International sorgten neben der Verschärfung der Ukraine-Krise auch Fundamentaldaten für Unterstützung: Das Land werde nach Aussagen des stellvertretenden Agrarministers bis Saisonende noch 2 Mio. t Weizen exportieren können.
Marokko könnte zur Ernte 2022 nur 50% der Vorjahresmenge einfahren. Die Bonitierung von US-Weizen bleibt mit 32% gut bis sehr gut deutlich hinter den 53% im Vorjahr. In Argentinien bremsen Streiks von Lkw-Fahrern den Weizenexport. In den USA glichen Meldungen, die Regierung werde die Beimischungsraten von Ethanol zu Treibstoffen erhöhen, und massive Maiseinkäufe Chinas bearishe Momente durch die Hinaussetzung der Endlagerprognosen im WASDE-Bericht aus. Letztlich kamen der Biokraftstoff-Boom und wieder gestiegene Rohölpreise auch den Ölsaaten von Sojabohne bis Raps zugute. -AIZ-