Was fehlt Hofnachfolgern, Quereinsteigern oder innovativen Betriebsleitern? In unserer Reihe „Wunschkonzert“ wollen wir Menschen vorstellen, die ein eigenes landwirtschaftliches Start-up oder einen innovativen Betriebszweig gründen wollen. Sie erzählen uns dafür von ihren Ideen und Wünschen, die sie für die konkrete Umsetzung haben.

Julius von Freier, 24 Jahre, Mitgründer des Start-ups "green account GmbH" mit der Plattform www.kompensationsmarkt.de und Landwirtssohn aus der Lüneburger Heide:

"Klimaneutral zu wirtschaften oder biologischen Ausgleich für Baumaßnahmen zu schaffen, wird immer häufiger gefordert. In dieser Pflicht für Unternehmen sehen wir eine Chance für die Landwirtschaft. Wenn sich Landwirte und Bauherren aus der Unternehmerbranche zusammenschließen, können beide profitieren. Die Unternehmer investieren in eine Ausgleichsmaßnahme, die Landwirten finanziellen und ökologischen Nutzen bringt.

Landwirte wissen genau, wo es sich lohnt, Hecken, Streuobstwiesen oder Blühflächen anzulegen. Doch sie sind in diesem Ausgleichs- und Kompensationsmarkt häufig außen vor. Das wollen wir mit unserer Plattform ändern. Wir wollen beide Parteien an einen Tisch bringen. Der Bauherr kommt schnell und bürokratielos an sein Kompensationsmaßnahme direkt vor Ort und der Landwirt erhält finanziellen Ausgleich für eine Maßnahme, die seine landwirtschaftliche Fläche dauerhaft aufwertet.

Land- und Forstwirte sollten entschieden, wo sich Kompensationsmaßnahmen eignen. Sie wissen, wo es sinnvoll ist und wo nicht unbedingt ein Verlust von Ackerfläche die Folge ist.“ - Julius von Freier

Landwirte können so verhindern, dass sie von zwei Seiten unter Druck geraten. Das erst Mal, wenn eine Fläche versiegelt wird und das zweite Mal, wenn eine Ausgleichsmaßnahme weitere Fläche verschlingt.

In der Praxis haben wir unter www.kompensationsmarkt.de eine Plattform ins Leben gerufen. Dort können Landwirte ihre möglichen Kompensationsflächen einpflegen. Wenn alles passt, können sie mit den Bauherren in Verhandlung treten. Wir beschreiben uns als digitalen Marktplatz für Ökopunkte und Kompensationsflächen.

Landwirte tragen ihre möglichen Flächen in unsere Datenbank ein und bieten ihren jeweiligen Natur- und Kompensationsraum an. Wir bringen sie dann mit den Bauherren zusammen. Für die andere Seite gilt das Gleiche. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten wir eine Provision von Seiten der Bauherren. Für den Landwirt fallen weder Kosten noch Gebühren an.Bisher können die Parteien die Angebote nicht selbständig einsehen. Das ist aber ein geplanter nächster Schritt unserer Plattform.

Wir steht kurz davor, die ersten drei Verträge abzuschließen. In allen Fällen ist es uns gelungen, Flächen und Ökopunkte an Bauherren zu vermitteln.Unser Angebot reicht nur bis zur Kontaktmachung. An Preisverhandlungen wollen wir nicht teilnehmen. Der Markt ist dort einfach zu unterschiedlich. Mancherorts gibt es 50 Cent und dann woanders 4€ für einen Ökopunkt. Das überlassen wir den Vertragsparteien. Wir erhalten bei erfolgreichem Abschluss 5% Provision von der Vertragssumme. Die Flächen der Landwirte werden kostenlos inseriert. Nur bei erfolgreichem Abschluss erhalten wir Geld vom Kompensationspartner.

Um unsere Idee voranzutreiben, wollen wir die zahl der Inserate weiter erhöhen."