Tierärzte schlagen Alarm: Eine Verschärfung in der EU-Tierarzneimittelverordnung könnte für einen Therapienotstand bei Nutztieren sorgen. Denn einige antimikrobielle Wirkstoffgruppen, sogenannte Reserveantibiotika, sollen ausschließlich für den Einsatz in der Humanmedizin reserviert werden (siehe S. 38 in dieser Heftausgabe).
Konkret betrifft das laut Dr. Siegfried Moder, Tierarzt und Präsident des Verbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), z.B. Mastitisbehandlungen: Auf Penicillin reagiert nur ein Teil der Staphylococcus aureus-Erreger. Die anderen 40% werden aktuell mit dem Makrolidwirkstoff Tylosin behandelt und lassen sich bei einem Verbot des Wirkstoffes nicht mehr behandeln. Auch Chephalosporine der 3. und 4. Generation sollen verboten werden. Einschränkungen gäbe es zudem bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Oneshot-Präparaten, welche die Wirkstoffe Tulathromycin, Gamythromycin oder Telithromycin enthalten.
Mitte September wird das EU-Parlament dazu abstimmen. Um einen solchen Therapienotstand zu verhindern, haben Tierärzte eine Unterschriftenaktion gestartet. Mehr Infos:www.topagrar.com/reserveantibiotika2021
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Tierärzte schlagen Alarm: Eine Verschärfung in der EU-Tierarzneimittelverordnung könnte für einen Therapienotstand bei Nutztieren sorgen. Denn einige antimikrobielle Wirkstoffgruppen, sogenannte Reserveantibiotika, sollen ausschließlich für den Einsatz in der Humanmedizin reserviert werden (siehe S. 38 in dieser Heftausgabe).
Konkret betrifft das laut Dr. Siegfried Moder, Tierarzt und Präsident des Verbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), z.B. Mastitisbehandlungen: Auf Penicillin reagiert nur ein Teil der Staphylococcus aureus-Erreger. Die anderen 40% werden aktuell mit dem Makrolidwirkstoff Tylosin behandelt und lassen sich bei einem Verbot des Wirkstoffes nicht mehr behandeln. Auch Chephalosporine der 3. und 4. Generation sollen verboten werden. Einschränkungen gäbe es zudem bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Oneshot-Präparaten, welche die Wirkstoffe Tulathromycin, Gamythromycin oder Telithromycin enthalten.
Mitte September wird das EU-Parlament dazu abstimmen. Um einen solchen Therapienotstand zu verhindern, haben Tierärzte eine Unterschriftenaktion gestartet. Mehr Infos:www.topagrar.com/reserveantibiotika2021