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topplus Stallbau

Optimieren vor bauen

Lesezeit: 3 Minuten

Georg Sachsenhammer, Stallbauberater beim LKV in Bayern, plant aktuell vor allem Kombinationsställe für 30 bis 50 Milchkühe. Denn im südlichen Bayern besteht, besonders in Betrieben mit ganzjähriger Anbindung, Handlungsbedarf. Von Seiten des Handels und der Molkereien sollen sie das Konzept der Kombinationshaltung umsetzen. Das heißt entweder 120 Tage Bewegung auf der Weide oder im Laufhof, oder 90 Tage mit zusätzlichen Optimierungen im Anbindestall. Oft macht hier ein Umbau Sinn, sofern es die Platzverhältnisse zulassen. „Bei ihren Überlegungen berücksichtigen viele Betriebsleiter die Arbeitswirtschaftlichkeit. Die Stallarbeit wollen sie weiter mit Familienarbeitskräften schaffen können“, sagt Sachsenhammer. Die Familien entscheiden sich für gebrauchte Melkstände oder -roboter. Laufflächen mit Schieber ziehen sie häufig Spaltenlaufflächen vor, da sie deutlich günstiger zu bauen sind. Auch hier zeichnen sich Trends hin zu weichen Laufflächen mit Rillenprofil zur Kot-Harn-Trennung ab. Tiefliegeboxen streuen Betriebe immer öfter mit separierter Gülle und Kalk ein. So lässt sich vor allem in Grünlandregionen die Futterverschmutzung vermindern.


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Zugleich hält die Automatisierung weiter Einzug in die Ställe. „Futteranschieberoboter, die für eine gleichbleibende Futtervorlage sorgen, sind im Prinzip immer sinnvoll“, so Sachsenhammer. Zusätzlich suchten sich Landwirte automatische Systeme für die Bereiche, in denen sie Unterstützung brauchen. So zum Beispiel für Brunst- oder Bestandskontrolle.


Große Stallbauprojekte sind in Bayern hingegen selten. Für einen, oft deutlich teureren, Neubau müssen Milcherzeuger die Herden aufstocken, was mehr Fläche benötigt und diese ist hier knapp. „Wir hätten vor zehn Jahren bauen sollen, jetzt gehts nicht mehr“, ist eine Aussage, die Sachsenhammer häufig hört.


Ähnlich lautet die Einschätzung von Andreas Pelzer, Leiter des Sachbereiches Rinderhaltung am Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der LWK Nordrhein-Westfalen. Die Betriebe fokussieren sich aktuell auf Umbauten ihrer Ställe. Pelzer ist sicher: „Politik, Gesellschaft, Landwirtschaft und Handel sind sensibilisiert, dass es eine Neuorientierung in den Bereichen Tierwohl und Umwelt geben muss und wird.“ Daher warten die meisten Betriebe mit größeren Investitionen ab, wie sich Markt und Politik ausrichten. Zugleich geht Pelzer davon aus, dass es eine zweite Welle bei der Digitalisierung und der Automatisierung geben wird: „Die Digitalisierung konzentriert sich zukünftig stärker auf die Sensorik zur Erfassung von Hitzestress, Stallklima etc. konzentrieren. Neuerungen im Bereich Automatisierung sind besonders dringend bei der automatischen Entmistung nötig.“ Um Ammoniakemissionen zu senken, müssten die Systeme die Gülle künftig nicht mehr vom Laufgang schieben, sondern absaugen. Insgesamt brauchten Rinderbetriebe neue Möglichkeiten zur Minderung der Emissionen. Daher begrüßt Pelzer, dass neue kleine Unternehmen versuchen, auf diesem Markt Fuß zu fassen. „Sie wissen nicht, was angeblich ‚nicht geht‘, nur so entstehen Innovationen, die wir dringend brauchen“, so Pelzer.


In Bezug auf die Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe sieht er zunächst noch viele ungenutzte Reserven. Futter- und Silierverluste, die Kälbersterblichkeit sowie Überbelegung oder Hitzestress müssten sinken, bevor es um Betriebserweiterungen gehen sollte.

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