Die Vorzeichen stehen gut. Wie es aussieht, setzt sich der negative Preistrend von 2019 im laufenden Jahr nicht fort. Denn Marktbeobachter erwarten einen konstanten Pro-Kopf-Verzehr von rund 10 kg. Gleichzeitig ist für 2020 ein Rückgang der EU-Rindfleischproduktion von 1,6% vorhergesagt. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei 98%, ebenfalls mit sinkender Tendenz.
Auch die Afrikanische Schweinepest wirkt sich positiv auf den deutschen Rindfleischmarkt aus: Sie sorgt für einen hohen Bedarf an tierischem Protein in China. Vom internationalen Markt werden große Mengen nach China gelenkt, die unseren Markt nicht mehr belasten.
Dennoch ist die derzeitige Erlössituation in der Bullenmast nach wie vor unbefriedigend. Gründe dafür sind unter anderem die beiden Dürresommer mit den zum Teil miserablen Grundfutterernten. Mäster mussten Futter zukaufen, was die Rentabilität negativ beeinflusste. Niedrige Erzeugerpreise kommen dazu: Lag der Jahresdurchschnittspreis in Niedersachsen 2018 für einen Jungbullen der Klasse R3 noch bei 3,82 €/kg Schlachtgewicht (SG), waren es im darauffolgenden Jahr nur noch 3,57 €/kg SG (Übersicht 2). Das hat mehrere Gründe: Irland konzentrierte sich wegen ungewisser Entwicklungen rund um den Brexit stark auf das Exportgeschäft. Zusätzlich boten Frankreich und Polen günstig Rindfleisch an. Die Importmenge von edlen Teilstücken aus Argentinien nach Deutschland bewegte sich zuletzt ebenfalls über Vorjahresniveau. Auf der anderen Seite sind die Erlöse für Fell und Edelteile, also des sogenannten fünften Viertels, derzeit gering.
Die Diskussionen um das Mercosurabkommen lassen Rindermäster skeptisch in die Zukunft blicken. Konkret soll den Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay der Marktzugang in die EU für 99000 t Rindfleisch (SG) erleichtert werden. Die Nettoimportmengen fallen allerdings wesentlich geringer aus, da die bereits bestehenden Einfuhrkontingente gegengerechnet werden. Noch ist das Mercosur-Abkommen aber nicht rechtskräftig.
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Die Vorzeichen stehen gut. Wie es aussieht, setzt sich der negative Preistrend von 2019 im laufenden Jahr nicht fort. Denn Marktbeobachter erwarten einen konstanten Pro-Kopf-Verzehr von rund 10 kg. Gleichzeitig ist für 2020 ein Rückgang der EU-Rindfleischproduktion von 1,6% vorhergesagt. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei 98%, ebenfalls mit sinkender Tendenz.
Auch die Afrikanische Schweinepest wirkt sich positiv auf den deutschen Rindfleischmarkt aus: Sie sorgt für einen hohen Bedarf an tierischem Protein in China. Vom internationalen Markt werden große Mengen nach China gelenkt, die unseren Markt nicht mehr belasten.
Dennoch ist die derzeitige Erlössituation in der Bullenmast nach wie vor unbefriedigend. Gründe dafür sind unter anderem die beiden Dürresommer mit den zum Teil miserablen Grundfutterernten. Mäster mussten Futter zukaufen, was die Rentabilität negativ beeinflusste. Niedrige Erzeugerpreise kommen dazu: Lag der Jahresdurchschnittspreis in Niedersachsen 2018 für einen Jungbullen der Klasse R3 noch bei 3,82 €/kg Schlachtgewicht (SG), waren es im darauffolgenden Jahr nur noch 3,57 €/kg SG (Übersicht 2). Das hat mehrere Gründe: Irland konzentrierte sich wegen ungewisser Entwicklungen rund um den Brexit stark auf das Exportgeschäft. Zusätzlich boten Frankreich und Polen günstig Rindfleisch an. Die Importmenge von edlen Teilstücken aus Argentinien nach Deutschland bewegte sich zuletzt ebenfalls über Vorjahresniveau. Auf der anderen Seite sind die Erlöse für Fell und Edelteile, also des sogenannten fünften Viertels, derzeit gering.
Die Diskussionen um das Mercosurabkommen lassen Rindermäster skeptisch in die Zukunft blicken. Konkret soll den Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay der Marktzugang in die EU für 99000 t Rindfleisch (SG) erleichtert werden. Die Nettoimportmengen fallen allerdings wesentlich geringer aus, da die bereits bestehenden Einfuhrkontingente gegengerechnet werden. Noch ist das Mercosur-Abkommen aber nicht rechtskräftig.