In der Genomdatenbank der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (vit) ist in dieser Woche das 1.000.000 genotypisierte Tier eingegangen. Das schwarzbunte Kuhkalb aus einem KuhVisions-Betrieb in Thüringen erreichte einen genomischen Gesamtzuchtwert von gRZG 137.
Seit elf Jahren ist das genomische Testen und die damit verbundene Selektion für Milchviehbetriebe flächendeckend möglich. Inzwischen lassen knapp 2.000 Betriebe bzw. fast 20 % der Holstein-Herdbuchbetriebe typisieren.
Erfolge auch für die Bullen
„Die seinerzeit versprochen Verdopplung des Zuchtfortschrittes ist wahr geworden“, so Dr. Reinhard Reents, Geschäftsführer des vit. Zu sehen sei das vor allem beim Ergebnisvergleich auf Basis von Töchterleistungen bei den Bullen:
2008 gab es den letzten reinen Jahrgang von töchtergeprüften Bullen, der 745 Tiere der Rasse Holstein-Schwarzbunt umfasste. Fünf Jahre nach dem Testeinsatz stellte sich heraus, dass 16 % der Bullen unterdurchschnittlich im Vergleich zur Kuhpopulation waren. Nur 10 % waren mit einem RZG von >124 deutlich überlegene Vererber, während sechs echte Spitzenbullen (auf damaligem Niveau) mit einem RZG von > 136 dabei waren.
Überlegene Vererber
Der rein genomische Bullenjahrgang, geboren 2014, umfasst 216 Tiere, die inzwischen ebenfalls töchterbasierte Zuchtwerte haben. 86 % dieser streng genomisch vorselektierten Tiere zeigten sich auf Basis von Töchterdaten als deutlich überlegene Vererber (RZG >124). Davon erwiesen sich 22 % mit einem RZG von >136 als hervorragend. Darunter befinden sich mit einem RZG von >142 elf Ausnahmebullen. „Trotz der jährlich großen Anzahl an Testbullen hätten wir diese Ausnahmen vor der genomischen Zuchtwertschätzung praktisch nie gefunden“, so Reents.