Der Lebensmittelhandel und die Schlachtbranche verstärken kontinuierlich den Druck auf Bullenmäster und Milchviehbetriebe, sich nach dem QS-System zertifizieren zu lassen.
Berater befürchten, dass der aktuell gezahlte Zuschlag von 3 bis 5 Ct/kg für QS-Ware schon bald ein Abschlag sein wird. "Zukünftig wird es Phasen geben, in denen Nicht-QS-Bullen nicht oder nur mit entsprechenden Preisabschlägen vermarktet werden können", prognostiziert Christian de Joung vom Beratungsring Osnabrück.
Während Schlachtkühe aus Milchviehbetrieben mit QM-Zertifizierung mittlerweile in den meisten Bundesländern vom QS-System anerkannt werden, benötigen Mäster ein eigenständiges QS-Audit. Die Befürchtungen vieler Bullenmäster vor hohen Auflagen und Kosten einer Zertifizierung seien vielfach unbegründet: "Wer die Cross Compliance Auflagen erfüllt, benötigt für QS nur noch wenige zusätzliche Auflagen. Auch die Haltungsbedingungen die für QS gefordert werden, sollten in einem leistungsorientierten Betrieb bereits eingehalten werden", erklärt de Joung.
Zu den Auflagen gehören z.B. Dokumentationspflichten zu Futtermittelbezug und Medikamenteneinsatz sowie Hygienemaßnahmen. Der Betrieb muss zudem jährlich eine Eigenkontrolle auf die Einhaltung der Kriterien durchführen. Für das Erstaudit muss mit Kosten von 250 € (netto) gerechnet werden. Ein Teil der Bündler (Vermarktungsorganisationen) übernimmt aber auch einen Teil dieser Kosten.