Die Strukturbereinigung in der Molkereibranche geht unaufhaltsam weiter: Jetzt haben die Milch-Union Hocheifel eG und die Schwälbchen Molkerei AG aus dem hessischen Bad Schwalbach eine engere Zusammenarbeit angekündigt.
Das gaben beide Unternehmen in einer Presseerklärung bekannt. Eine entsprechende Vereinbarung haben der Geschäftsführende Vorstand der MUH, Rainer Sievers, und Schwälbchen-Vorstand, Günter Berz-List, jetzt in Pronsfeld unterzeichnet.
Geplant ist, dass die MUH ab 1. Oktober die komplette Produktion haltbarer Milchprodukte von der Schwälbchen Molkerei übernimmt und ihren Standort Marburg schließt. Die rund 70 Millionen Kilogramm Milch, die bisher jährlich nach Marburg geflossen sind, werden ab Oktober zum Teil in Bad Schwalbach und zum Teil in Pronsfeld verarbeitet.
Die rechtliche Selbstständigkeit von Schwälbchen bleibe davon aber unberührt, betont Vorstand Berz-List. Für die Milcherzeuger ändere sich hinsichtlich Rohstofferfassung, Erzeugerberatung und Milchgeldabrechnung nichts. Beide Unternehmen wollen zudem prüfen, ob es in der Produktion weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit gibt. Beide Molkereien kooperieren bereits bei Produkten für Großverbraucher seit vielen Jahren zusammen.
Parallel dazu wird der Molkereistandort Bad Schwalbach nach den Worten von Berz-List weiter ausgebaut. Im Absatzgebiet Hessen und Rheinland-Pfalz konzentriert sich Schwälbchen weiterhin auf Herstellung und Vermarktung von Konsummilch und Frischeprodukten in der so genannten Grünen Linie sowie von Kaffeespezialitäten der Marke „Caffreddo“.
Beide Unternehmen betonen, dass es durch die unterschiedliche Ausrichtung der Molkereien absolut Sinn mache, die Kräfte zu bündeln. „Wir sehen beide im Hinblick auf Kosten, Preis und Qualität erhebliche Potentiale, die wir künftig nutzen wollen“, sagte Rainer Sievers.