Ein Krebsforscherteam um den deutschen Nobelpreisträger Prof. Dr. Harald zu Hausen hatte Ende Februar Erkenntnisse zu neuartigen Infektionserregern mit dem Namen „Bovine Milk and Meat Factors“ (BMMF) vorgestellt. Die BMMF seien DNA-Elemente, die in Blutserum und Milch von Rindern vorkämen. In der menschlichen Zelle würden die BMMF zu stetigen Entzündungsreaktionen führen, die Brust- und Darmkrebs indirekt förderten. Das DKFZ vermutet, dass die Infektion mit den Erregern im ersten Lebensjahr stattfindet, da Säuglinge ein noch nicht ausreichendes Immunsystem haben. Die Infektion sei ein Leben lang vorhanden und würde erst nach Jahrzehnten zum Ausbruch einer Krankheit führen. Daher sollten laut DKFZ Säuglinge unter 12 Monaten keine Kuhmilchprodukte erhalten.
Aufgrund einer mangelnden Datengrundlage sei eine Risikobewertung derzeit nicht möglich, sagt derweil das BfR. In Zusammenarbeit mit dem Max-Rubner-Institut schlussfolgert das BfR, dass seitens des DKFZ weiterer Forschungsbedarf besteht. Es gäbe derzeit aus wissenschaftlicher Sicht keinen Anlass, Ernährungsempfehlungen aufgrund der Hypothesen des DKFZ anzupassen.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung passt ihre Ernährungsempfehlungen zum Konsum von Rindererzeugnissen und Kuhmilch aufgrund der bisher fehlenden Aussagekraft der Ergebnisse nicht an.