Neuseeland lässt künftig eine breitere Palette von europäischen Rohmilchprodukten auf seinen Markt. Das ist das Ergebnis eines Veterinärabkommens, das die Europäische Union mit Wellington geschlossen hat. Wie die EU-Kommission am vergangenen Donnerstag mitteilte, mussten Milchprodukte bis vor wenigen Jahren aus Hygienegründen grundsätzlich pasteurisiert oder auf andere Weise hitzebehandelt sein, um zum Import auf die Inseln zugelassen zu werden.
Im Jahr 2007 erteilten die neuseeländischen Behörden nach einer Risikobewertung bestimmten gereiften Käsesorten wie Parmigiano Reggiano oder halbfestem Roquefort grünes Licht für die unmittelbare Einfuhr aus Europa. Lieferungen mit dem Umweg über Australien waren bereits länger möglich.
Im vergangenen Jahr wurden die Arbeiten fortgeführt; sie gipfelten jetzt in der Verabschiedung eines Gesundheitsstandards für Importe. Laut Kommission ist Neuseeland der erste Staat, der europäische Rohmilchprodukte zulässt, indem EU-Normen als gleichwertig zu heimischen Standards anerkannt wurden. EU-Gesundheitskommissar John Dalli begrüßte die Entwicklung. "Dieser Schritt ist das Ergebnis von konzertierten Anstrengungen der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten", so Dalli in Brüssel.
Neuseeländische Verbraucher könnten jetzt die ganze Bandbreite europäischer Rohmilchwaren auf ihrem heimischen Markt genießen. Man habe die Behörden ermutigt, ihre Bewertung noch rechtzeitig vor der Messe Fine Food FZ in Auckland abzuschließen. Dadurch sei es möglich gewesen, am EU-Stand der Veranstaltung 15 Rohmilchkäsesorten aus sieben Mitgliedstaaten zu präsentieren.(AgE)