Der anhaltende Strukturwandel in der österreichischen Rinderhaltung bereitet der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter erhebliche Sorgen. In den letzten fünf Jahren habe sich die Zahl der Rinderhalter in Österreich um mehr als ein Zehntel von 82.906 auf 73.466 Betriebe verringert, gab ZAR-Obmann Anton Wagne zu bedenken. Das seien insgesamt 9.440 Rinderhalter weniger. Umgerechnet auf diesen Zeitraum bedeute dass, das alle 4 Stunden und 39 Minuten ein Betrieb für immer die Stalltür geschlossen habe. Aus diesem Grund sei die langfristige Absicherung des Umweltprogramms, der Ausgleichszulage und der Investitionsförderung für die Existenzsicherung leistungsfähiger bäuerlicher Betriebe mit Rinderhaltung und Almwirtschaft ein agrarpolitisches Gebot der Stunde.
Erfreulicherweise sei es gelungen, zwischen 2005 und 2009 den Rinderbestand in Österreich bei 2 Mio. Stück konstant zu halten, betonte Wagner. Dadurch habe man die Bewirtschaftung von 1,4 Mio. ha Grünland aufrechterhalten können. Trotz der angespannten Haushaltssituation des Bundes und der Länder sei die Finanzierung von Förderprogrammen für die Rinderbauern weiterhin notwendig. Während die Landwirte in den Berggebieten mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen hätten, seien die Rinderhalter in den Gunstlagen den volatilen Märkten ausgesetzt. Daher dürften auch diese Betriebe in den zukünftigen Förderprogrammen nicht übersehen werden. "Die österreichischen Zucht- und Kontrollbetriebe sind sehr gut aufgestellt", hob Wagner hervor. Für sie sei die Leistungsprüfung nicht wegzudenken. Dazu gebe die Statistik eine klare Antwort, denn die Anzahl der Zuchtbetriebe sei im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von nur 188 Betrieben auf insgesamt 25.602 Rinderhalter nahezu konstant geblieben.