Mit einem massiven Preissturz beim Milchbörsen-Termin am 1. April rechnet Georg Stark vom Amt für Landwirtschaft und Forsten im bayerischen Krumbach. "Quotenpreise von 41 Cent pro kg, wie beim letzten Börsentermin, passen nicht zu den momentanen Milchpreisen", so Stark im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt.
Er begründet seine Einschätzung mit den derzeitigen Rahmenbedingungen in der Milchviehhaltung: Für eine niedrige Nachfrage sprechen: - Die Nutzungsdauer der Quote ist ein Jahr kürzer. Der Preis müsste deshalb 14 % niedriger ausfallen. - Die beim letzten Termin noch diskutierte Abschaffung der Molkerei- und Bundessaldierung ist vom Tisch. - Die Nachfrage ist im April traditionell niedrig, da das Ende des Milchwirtschaftsjahres noch weit weg ist. - Ein Teil des Quotenbedarfs wird durch die 2 %-ige Erhöhung gedeckt. Zudem ist die fünfmal 1 %-ige Quotenerhöhung ab 2009 beschlossene Sache. - Durch die Halbierung des Fettkorrektur-Faktors werden Quotenüberlieferungen nur noch halb so stark bestraft. - Die derzeit abstürzenden Milchpreise könnten die Nachfrage drücken. - Investierende Landwirte warten auf den Wegfall des Quotennachweises bei der Förderung.
Für ein hohes Angebot sprechen: - Das Quotenangebot ist im April traditionell am höchsten. - Das Auslaufen der Milchquotenregelung 2015 sowie die drastisch fallenden Milchpreise könnten aussteigende Milchviehbetriebe veranlassen, jetzt noch "ordentliche Quotenpreise" zu erzielen, bevor sie noch weiter sinken.
"Diese Argumente sprechen für niedrigere Preisforderungen der Nachfrager und auch niedrigere Preisgebote der Anbieter im Vergleich zum letzten Handelstermin. Für Milcherzeuger, die Quote benötigen, sind das günstige Aussichten", erklärt Stark.